Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar notierte im frühen europäischen Handel am Mittwoch im Vorfeld der Zinsentscheidung der Fed in der Nähe von 5-Wochen-Tiefs. Dagegen sorgten überraschend starke britische Inflationsdaten für einen Anstieg des Pfund Sterlings.
Der Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenbacks gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte 0,1 % tiefer bei 102,757 und damit knapp über einem neuen 5--Wochen-Tief, das die US-Währung zu Handelsbeginn erreicht hatte.
Die Rückkehr der Lust auf mehr Risiko im Laufe der Woche hat den Dollar als sicheren Hafen belastet. Die Verluste am frühen Mittwoch halten sich jedoch in Grenzen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Abschluss der zweitägigen Fed-Sitzung heute.
Es wird nun allgemein erwartet, dass die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird, während eine Minderheit davon ausgeht, dass die Fed die Zinssätze unverändert lässt.
Noch vor einem Monat rechnete der Markt mit einer begründeten Chance auf eine Anhebung um 50 Basispunkte. Aber der plötzliche Ausbruch finanzieller Instabilität hat geldpolitische Entscheidungen erschwert, die eng auf eine Anhebung der Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation ausgerichtet waren.
Die Fed-Sitzung endet mit der Veröffentlichung einer Erklärung um 19:00 Uhr MEZ, auf die eine halbe Stunde später eine Pressekonferenz des Präsidenten Jerome Powell folgt.
Andernorts stieg der GBP/USD um 0,5 % auf 1,2270 und erreichte damit den höchsten Stand seit sechs Wochen. Zuvor haben Daten gezeigt, dass sich Inflation in Großbritannien im Februar erneut beschleunigt hatte, was den Druck auf die Bank of England erhöht, die Zinssätze trotz der anhaltenden finanziellen Instabilität weiter anzuheben.
Der Verbraucherpreisindex stieg im Monatsvergleich um 1,1 % und lag damit deutlich über dem erwarteten Anstieg von 0,6 %. Dadurch stieg die Gesamtinflation im Jahresvergleich von 10,1 % auf 10,4 %. Analysten hatten damit gerechnet, dass die Rate zum ersten Mal seit August unter 10 % fallen würde. Die BoE wird am Donnerstag ihre neuesten geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben.
Der EUR/USD stieg auf 1,0772 und lag damit knapp unter dem über Nacht erreichten 5-Wochen-Hoch.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der vergangenen Woche die Zinsen bereits um 50 Basispunkte angehoben. Allerdings werden weitere Zinserhöhungen notwendig sein, um die Inflation zu bekämpfen, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Financial Times.
„Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei“, sagte Nagel der Zeitung und fügte an, dass er durchaus das Gefühl habe, „dass der Preisdruck in der gesamten Wirtschaft stark und breit angelegt ist“.
Der AUD/USD handelte 0,4 % höher bei 0,6694 und profitierte von der höheren Risikobereitschaft. Für der USD/JPY ging es 0,1 % nach oben auf 132,57, während der USD/CNY ebenfalls 0,1 % höher bei 6,8911 notierte.