Von Peter Nurse
Investing.com - Nach schwachen Wirtschaftsdaten aus China und der Eurozone rückte der Dollar am Mittwoch wieder etwas vor, blieb aber in der Nähe seines niedrigsten Stands seit drei Wochen.
Gegen 08.55 Uhr MEZ handelte der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, 0,1% höher bei 92,745, nachdem er am Dienstag zum ersten Mal seit dem 6. August auf 92,395 gefallen war.
Der EUR/USD sank um 0,1% auf 1,1799. Zuvor war er auf 1,1845 geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit dem 5. August erreicht. Für den USD/JPY ging es um 0,2% auf 110,22 nach oben, der GBP/USD legte auf 1,3757 zu und der AUD/USD erhöhte sich um 0,2% auf 0,7330.
Chinas Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel im August auf 49,2 und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Erstmals seit April 2020 signalisierte das vielbeachtete Stimmungsbarometer wieder eine Schrumpfung. Der Datensatz deutet auf eine nachlassende Wachstumsdynamik in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin, nachdem China im vergangenen Monat strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Viruserkrankungen verhängt hatte. Der {{USD/CNY}} stieg auf 6,4617.
Ein weiteres Anzeichen für eine nachlassende Dynamik war in Deutschland zu beobachten, wo die Einzelhandelsumsätze im Juli im Vergleich zum Vormonat um 5,1 % zurückgingen und damit deutlich stärker als erwartet. Trotzdem deuteten die optimistischen Kommentare des Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank Luis de Guindos und der Entscheidungsträger Robert Holzmann und Klaas Knot auf die Möglichkeit hin, dass die EZB-Politik gegen Ende des Jahres etwas restriktiver wird.
Der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht für August bleibt jedoch das Hauptthema.
"Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als ob eine Tapering-Ankündigung im September in hohem Maße von den US-Arbeitsmarktdaten dieser Woche abhängen wird", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz. "Eine weitere starke Zahl sollte dem Dollar, der ansonsten seit Beginn dieser Woche weitgehend nachgegeben hat, etwas Unterstützung bieten."
Volkswirte erwarten im Schnitt einen Anstieg der Zahl der Beschäftigten im August um 750.000, nach 943.000 im Vormonat. Der ADP-Bericht zu den Neueinstellungen in der Privatwirtschaft steht bereits heute um 14.15 Uhr MEZ auf der Agenda.
Der Dollar wurde zuletzt durch Äußerungen des Notenbankchefs Jerome Powell am Freitag unter Druck gesetzt, der zu verstehen gab, dass die Zentralbank wahrscheinlich noch in diesem Jahr mit der Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe beginnen werde, aber keine Pläne habe, die Zinssätze in nächster Zeit anzuheben.
"Das FOMC drängt darauf, das Tapering und die Straffung der Geldpolitik nicht miteinander zu verknüpfen", fügte die ING hinzu. Dies "belastete letztlich den Dollar angesichts der Ungewissheit in Bezug auf eine Zinserhöhung im Jahr 2022 (die jedoch nach wie vor Teil der Prognosen unserer Wirtschaftsexperten ist)."
Ebenfalls belastend für den Dollar war das am Dienstag veröffentlichte Verbrauchervertrauen in den USA, das auf ein Sechsmonatstief gefallen ist.