von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar wurde am Dienstag im europäischen Handel fester gehandelt, weil die Anleger angesichts der Sorgen über eine weltweite Konjunkturabkühlung wegen der Covid-Krise und dem sich ausbreitenden Chaos in Afghanistan in sichere Häfen flüchteten.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% höher zu 92,757 gehandelt.
Der USD/JPY stieg um 0,1% auf 109,31, der EUR/USD sank um 0,1% auf 1,1764, während der GBP/USD um 0,3% auf 1,3804 fiel und das trotz robuster Beschäftigungsdaten aus Großbritannien.
"Die politischen Entwicklungen in Afghanistan könnten zu einer anhaltenden Verschlechterung des globalen Risikoumfelds beitragen, das ohnehin von Covid und der Neubewertung der Wachstumsaussichten Asiens belastet wird", schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Die enttäuschenden Daten aus China vom Montag, wo im Juli die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze stärker zurückgingen als erwartet, veranlassen die Investoren weiterhin, die Wachstumsaussichten der weltweiten zweitgrößte Volkswirtschaft zu überdenken, als sie gegen den jüngsten Covid-19-Ausbruch kämpft.
Hinzu kommt der politische Tumult in Afghanistan, als Taliban-Kämpfer die Kontrolle über die Hauptstadt übernahmen und der Zentralbankgouverneur das Land verließ, was dazu führte, dass die Währung des Landes auf ein Rekordtief fiel und die Risikoaversion zum Vorteil des Dollars steigt.
Die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze für Juli später in der Sitzung wird voraussichtlich die Sorgen über eine globale Konjunkturabschwächung verstärken, da das Wiederauftreten des Covid-Virus wahrscheinlich Spuren in den Daten zu den Verbraucherausgaben hinterlassen hat.
Von Interesse dürfte auch die Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, sein, der heute bei einer Bürgerdiskussion mit Lehrkräften eine Rede halten wird. Es wird jedoch allgemein erwartet, dass er dort nicht auf die Geldpolitik eingehen wird, sondern damit bis zum Jackson Hole-Symposium der Zentralbank wartet, das nächste Woche stattfinden soll.
Ansonsten fiel der NZD/USD um 1,3% auf 0,6927, nachdem Neuseeland seinen ersten Covid-19-Fall im Land seit sechs Monaten entdeckt hatte, was Befürchtungen aufkommen ließ, dass die Delta-Variante des Coronavirus die wirtschaftliche Erholung des Landes ausbremsen könnte.
Dies geschieht nur einen Tag vor der Entscheidung der Reserve Bank of New Zealand, den Leitzins des Landes, wie allgemein erwartet, zum ersten Mal seit 2014 zu erhöhen.
Nach der Veröffentlichung des Protokolls der letzten geldpolitischen Sitzung der australischen Zentralbank (Reserve Bank of Australia) fiel der AUD/USD um 0,6% auf 0,7291.
Die Reserve Bank of Australia hatte die Märkte auf der Sitzung überrascht, als sie an ihrem Plan festhielt, die Anleihekäufe zu reduzieren. Das Protokoll klang jedoch zurückhaltender und stellte klar, dass die Zentralbank bereit ist, weitere geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, falls landesweite Corona-Lockdowns einen größeren wirtschaftlichen Rückschlag zu verursachen drohen.
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