Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar hat sich am Donnerstag kaum von der Stelle bewegt. Besonders gefragt war der als sicherer Hafen geltende japanische Yen. Derzeit nehmen die Sorgen um die Omnicron-Variante zu, was unter anderem auch den südafrikanischen Rand und den australischen Dollar belastet.
Bis 8:50 Uhr MEZ kletterte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet leicht höher auf 96,090. Er konsolidierte sich damit in der Mitte seiner Spanne, in der er sich bereits in den letzten zwei Wochen bewegt hatte.
Der EUR/USD verlor leicht auf 1,1315, der GBP/USD stieg um 0,2 % auf 1,3299 und der USD/JPY notierte 0,4 % höher bei 113,23.
Daneben stieg das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD um 0,1 % auf 0,7110. Trotzdem verblieb es in der Nähe seines tiefsten Stands seit Anfang November letztes Jahr. Der USD/ZAR verlor 0,3 % auf 15,9760. In der Nacht notierte das Währungspaar zeitweise rund 1 % höher.
Zu den weltweiten Bedenken vor der neuen Corona-Variante kam am späten Mittwoch die Nachricht hinzu, dass nun auch die USA ihren ersten Fall der Omicron-Variante registriert haben. In Südafrika, wo die Omnicron-Variante zum ersten Mal aufgetaucht war, verdoppelte sich die Zahl der Neuinfektionen von Dienstag auf Mittwoch. Damit ist die neue Variante die dominierende Mutante, die in Südafrika schon für rund drei Viertel der Neuerkrankungen verantwortlich ist.
Über die neue Variante, die sich seit etwa drei Wochen in mindestens zwei Dutzend Ländern ausbreitet, ist derzeit noch nicht viel bekannt. Aber die Weltgesundheitsorganisation sagte am Mittwoch, dass sie innerhalb der nächsten Tage mehr Informationen zur Übertragbarkeit erwartet. Australiens oberster Gesundheitsbeamte, Paul Kelly, wurde jedoch mit den Worten zitiert, es gebe keine Beweise dafür, dass diese Variante gefährlicher sei als die Delta-Variante. GlaxoSmithKline (NYSE:GSK) teilte derweil mit, dass sein antivirales Medikament Sotrovimab, das bereits in Großbritannien zugelassen wurde, gegen Omicron zu 79 % wirksam zu sein scheint.
Allerdings dürfte der Dollar trotz der Umstände weiterhin noch leichten Rückenwind verspüren, nachdem der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, am zweiten Tag seiner Anhörung vor dem Kongress am Mittwoch bekräftigt hat, dass die Zentralbank auf ihrer Dezember-Sitzung eine schnellere Drosselung ihres Anleihekaufprogramms in Betracht ziehen könnte. Dies würde zwangsläufig auch zu früheren Zinsanhebungen führen. Die Leiterin der Fed in Cleveland, Loretta Mester, sagte am Mittwoch in einem Interview, dass sie für nächstes Jahr eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte erwarte.
Für heute stehen wichtige Wirtschaftsdaten aus den USA auf dem Programm, unter anderem die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Unterdessen zeigen die ADP Beschäftigungszahlen im privaten Sektor einen Anstieg um 534.000. Das ist zwar weniger als im Oktober, aber mehr als erwartet.
An anderer Stelle stieg der USD/TRY um 1,5 % auf 13,4581. Die Lira bleibt damit in der Nähe ihres Rekordtiefs, weil Präsident Recep Tayyip Erdogan sehr zur Überraschung des Marktes seinen Finanzminister Lutfi Elvan durch einen neuen ersetzt hat. Dies deutet auf tiefe Gräben innerhalb der türkischen Regierung im Hinblick auf den richtigen geldpolitischen Kurs hin.