Investing.com – Der letzte Tag der Woche könnte sich als entscheidend für den Kurs des EUR/USD erweisen. Die starke Aufwärtsbewegung der letzten Tage wird am Freitag einem wichtigen Test unterzogen. Die Anleger erwarten mit Spannung die US-Arbeitsmarktdaten für November, nachdem das Währungspaar in der vergangenen Nacht mit 1,0539 seinen höchsten Stand seit dem 29. Juni erreicht hatte.
Zur Erinnerung: Der Anstieg des Euro-Dollar basiert zum Großteil auf der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Er bestätigte die Aussicht auf eine Verlangsamung der Zinserhöhung mit der nächsten FOMC-Sitzung.
Und obwohl der Markt bereits vor Powells Rede weitgehend eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte (statt 75 Basispunkte wie bei den vier vorherigen Sitzungen) erwartete, wurde die Überzeugung des Marktes, dass die Fed eine Trendwende vorbereitet, bestärkt.
Die gestrigen Äußerungen von Christine Lagarde konnten den Anstieg nicht aufhalten. Die EZB-Präsidentin sagte, dass die Geldpolitik „durch Unsicherheiten kompliziert“ sei und dass die Zentralbanken weiter daran arbeiten müssten, die Inflation wieder in Richtung ihres Ziels zu bringen.
NFP-Bericht liefert dem EUR/USD einen neuen Impuls
Für den heutigen Tag wird das Schicksal des EUR/USD weitgehend vom NFP-Bericht über die US-Arbeitsplatzschaffungen im November abhängen. Der Konsens geht davon aus, dass sich die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze auf 200k verlangsamen wird, nach 261k im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,7 Prozent, und die durchschnittlichen Stundenlöhne werden auf Jahresbasis voraussichtlich um 4,6 Prozent steigen, nach 4,7 Prozent im Vormonat.
Was die mögliche Reaktion des Euro-Dollar auf diese Zahlen angeht, so sollte eine schlechte Nachricht im Prinzip die Erwartung einer langsameren Zinserhöhung durch die Fed verstärken, was für den Dollar negativ und für EUR/USD positiv wäre.
Umgekehrt könnte ein unerwartet guter NFP-Bericht den Dollar stärken, auch wenn dies wahrscheinlich nicht ausreichen würde, um die Aussicht auf eine Wende der Fed-Geldpolitik im Dezember zu gefährden.
EUR/USD baut Jahresverluste ab
Aus technischer Sicht hat sich der EUR/USD nun vom gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (1,0366) befreit, über dem sich das Währungspaar seit dem ersten Test Mitte November nur schwer halten konnte.
Außerdem hat der Euro-Dollar inzwischen mehr als 50 Prozent (1,0520) des 2022-Abwärtstrends, der zwischen dem 10. Februar und dem 28. September stattfand, aufgeholt.
Wenn sich der Anstieg fortsetzt, wird der Bereich von 1,06-1,0640, der im April, Mai und Juni Schauplatz mehrerer bullisher und bearisher Umkehrungen war, die nächste Hürde sein, die es zu beachten gilt.