* Jahrestender stützt Euro nur zeitweise
* US-Konjunkturdaten erneut durchwachsen
(neu: Franken, US-Daten, Händleraussagen)
Zürich/Frankfurt, 30. Sep (Reuters) - Spekulationen um eine
Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf den
Devisenmärkten haben am Mittwoch den Euro
Ein Sprecher der Schweizer Notenbank lehnte einen Kommentar ab. Es wäre nach Einschätzung von Händlern die fünfte Intervention der SNB, die schon wiederholt betont hat, dass sie einer unerwünschten Aufwertung des Frankens gegen den Euro entgegentreten wird. Im Markt geht man davon aus, dass die SNB verhindern will, dass der Euro unter 1,50 Franken fällt. Am Mittwoch notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,5080 Franken, als die Spekulationen die Runde machten. Binnen weniger Minuten erreichte der Euro ein Hoch von 1,5242 Franken, schwächte sich dann aber wieder auf leicht unter 1,52 Franken ab.
Zum Dollar profitierte der Euro zeitweise von dem unerwartet
niedrigen Volumen beim Jahrestender, mit dem die Europäische
Zentralbank (EZB) am Vormittag die Banken der Euro-Zone mit
billigem Geld bis zum Herbst nächsten Jahres eindeckte. Einige
Geldhändler werteten den geringeren Bedarf der Banken als ein
erste Signal für eine Rückkehr des Vertrauens in das
Finanzsystem. Die Banken hatten beim Tender nur Gebote für
75,241 Milliarden Euro abgegeben, die alle berücksichtigt
wurden. Im Sommer hatten die Institute noch für fast eine halbe
Billion Euro Geld von der EZB geliehen. Viele hatten zwar mit
einem deutlichen Rückgang des Volumens gerechnet, doch lagen die
Schätzungen immer noch bei über 100 Milliarden Euro.
Wie schon am Vortag wiesen die US-Konjunkturdaten keine
klare Tendenz auf. In den USA hatte sich im September nach
Angaben der privaten Arbeitsagentur ADP der Stellenabbau etwas
verlangsamt, aber nicht in dem Tempo, wie von vielen Anlegern
erhofft. Die dritte Schätzung des US-Wirtschaftswachstums fiel
zwar besser als gedacht aus, stützte den Euro aber nur wenig.
Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago fiel deutlich schlechter
als erwartet aus. Bei schlechten Daten - auch aus den USA -
kaufen die Anleger derzeit bevorzugt die Weltleitwährung. Zudem
wurden einige Anleger wieder in den Rentenmarkt getrieben. Der
Bund-Future
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 29.09.09
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Umlaufrendite
(Reporter: Paul Arnold, Albert Schmieder, Andrea Lentz; redigiert von Oliver Hirt)