Investing.com - Der US-Dollar fiel am Freitag auf ein Dreimonatstief gegenüber einem Währungskorb, als Zinssenkungen durch die Federal Reserve erwartet werden, während der in schlechten Zeiten gern gekaufte Yen dank der wachsenden geopolitischen Spannungen auf ein Fünfmonatshoch gegenüber der amerikanischen Währung anstieg.
Der US-Dollarindex lag um 0,46% tiefer auf 95,69, nachdem er zuvor auf bis zu 95,64 gefallen war, seinem niedrigsten Niveau seit dem 21. März.
Die Schwäche des Dollar schickte den Euro auf ein Dreimonatshoch. Die Gemeinschaftswährung bekam auch Unterstützung von stärker als erwartet ausgefallenen Daten zum Geschäftsklima in Frankreich und Deutschland.
Der Dollar sank mittlerweile den dritten Handelstag in Folge, seit die Fed am Mittwoch signalisiert hatte, sie sei zu Zinssenkungen in diesem Jahr bereit.
Die Fed und die Europäische Zentralbank haben beide in diesem Jahr durchblicken lassen, dass sie bereit sind die Geldpolitik zu lockern, um einem globalen Konjunkturabschwung entgegenzutreten, der von den internationalen Handelskonflikten verschärft wird.
“Es wird jetzt ein Rennen zwischen der Fed und der EZB sein,” sagte Ed Al-Hussainy, Zins- und Devisenanalyst bei Columbia Threadneedle Investments in Minneapolis.
Der Fokus hat sich jetzt darauf verschoben, ob Washington und Peking ihren Handelsstreit auf dem Gipfel der Regierungschefs der 20 führenden Volkswirtschaften in Japan beilegen können.
US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping sollen sich auf dem G20-Gipfel in der neuen Woche treffen, aber Analysten warnten schon, dass die Chancen auf einen Durchbruch eher gering sind.
Der Euro stand im späten Handel um 0,67% höher auf 1,1366 USD.
Der Dollar konnte sich kurz erholen, als die Maizahlen von den Verkäufen bestehender Wohnungen stärker als erwartet hereinkamen.
Die ermutigenden Meldungen wurden jedoch wieder von IHS Markits Daten zunichte gemacht, die zeigten, dass das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe im Juni so lahm wie seit September 2009 nicht mehr war, während die Aktivität im Dienstleistungssektor auf ihr niedrigstes Niveau seit Februar 2016 gefallen ist.
Die US-Konjunkturdaten änderten nichts an den Erwartungen der Händler, dass die Fed die Zinssätze senken wird und dies womöglich schon im Juli.
Unterdessen hat der Abschuss eines unbemannten US-Überwachungsflugzeugs durch den Iran Ängste über eine militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern angefacht, nachdem es zuvor in der Golfregion zu einer Reihe von Angriffen auf Öltanker gekommen war.
Eine erste Welle von Absicherungskäufen im Yen ebbte ab, nachdem berichtet worden war, dass Trump einen Raketenangriff gegen den Iran aufgeschoben hat und stattdessen lieber mit Teheran reden will, besonders über sein Nuklearprogramm.
“Die Iraner sind ihrerseits bislang nicht auf das Angebot eingegangen, sodass die Spannungen hoch bleiben, aber das Risiko eines Konflikts scheint nachgelassen zu haben,” sagte Boris Schlossberg, geschäftsführender Direktor für Devisenstrategie bei BK Asset Management in New York.
Der Dollar wurde zuletzt zu 107,30 Yen gehandelt, nachdem er in der Nacht auf bis zu 107,06 Yen gefallen war, seinem niedrigsten Kurs seit dem 3. Januar.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 24. Juni
Deutscher Ifo-Geschäftsklimaindex
Dienstag, der 25. Juni
CB-Verbrauchervertrauen (Juni)
US-Verkäufe von neugebauten Wohnungen (Mai)
US-Hauspreisindex (Mai)
Fed-Vorsitzender Powell hält Rede
FOMC-Mitglied Bullard hält Rede
FOMC-Mitglied Williams hält Rede
Mittwoch, der 26. Juni
US-Auftragseingänge für langlebige Güter (Mai)
US-Handelsbilanz (Mai)
Donnerstag, der 27. Juni
USA: Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosengeld
USA: In Schwebe befindliche Wohnungsverkäufe (Mai)
Freitag, der 28. Juni
Großbritannien: BIP
Eurozone: Verbraucherpreisinflation (Juni)
US-Kern-PCE-Index (Mai)
Kanada: BIP
US-Konsumklima von Uni Michigan (Juni)
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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