Investing.com -- Der Dollar erreichte im europäischen Handel am Dienstagmorgen ein neues Zweijahreshoch, nachdem der Federal Reserve Vorsitzende Jerome Powell indirekt gegen Zinssenkungen in nächster Zeit argumentiert hatte, da die Unternehmensschulden schon jetzt ein eher hohes Niveau erreicht haben.
“Die Unternehmensschulden haben ein Niveau erreicht, dass Firmen und Investoren Grund geben sollte, eine Pause einzulegen und zu reflektieren,” sagte Powell auf einer Konferenz und verwies darauf, dass die Unternehmensschulden einen Rekordwert von rund 35% der Unternehmensvermögen erreicht hätten.
Trotzdem sprach er sich gegen Ansichten aus, dass die Verschuldung der Unternehmen der Situation in den Tagen vor der Finanzkrise in 2007 ähnele und meinte, der Vergleich sei nicht “ganz überzeugend”.
Um 09:00 MEZ stand der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 97,928, nachdem er zuvor mit 97,947 sein höchstes Niveau seit Mai 2017 erreicht hatte.
Zum Teil lag dies an einem scharfen Anstieg gegenüber dem australischen und dem neuseeländischem Dollar, nachdem der Gouverneur der Reserve Bank of Australia Philip Lowe gesagt hatte, die Bank werde auf ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung im Juni die Argumente für eine Zinssenkung diskutieren.
Ansonsten blieb der chinesische Yuan im Großen und Ganzen stabil, als die Spannung in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China etwas nachließ. Das US-Handelsministerium sagte, es werde US-Unternehmen temporäre Ausnahmegenehmigungen geben – für spezifische Fälle - vom Verbot den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zu beliefern. Der Bann gegen den chinesischen Großkonzern hatte am Montag zu Volatilität an den Aktienmärkten geführt. In Europa begann der Aktienhandel aus Erleichterung mit einer kleineren Rallye.
Das hielt Huawei-Gründer Ren Zhengfei nicht davon ab, weiteren Ärger vorherzusagen.
“Wir haben uns und unsere Familien für unser Ideal geopfert, an der Spitze der Welt zu stehen,” sagte Ren dem chinesischen Staatsfernsehen. “Um dieses Ideal zu erreichen wird es früher oder später zum Konflikt mit den USA kommen.”
In Europa blieben der Euro und das britische Pfund beide unter Druck durch die wiederaufgekommene Bedrohung durch einen ‘harten Brexit’ und von den Wahlkampfäußerungen vor den Wahlen zum Europaparlament, die am Donnerstag losgehen werden.
Der EUR/USD Kurs lag um 0,2% tiefer auf 1,1149 USD, während der GBP/USD Kurs ebenfalls um 0,2% gesunken ist und zu einem Viermonatstief von 1,2703 USD gehandelt wurde, vor dem Hintergrund von Berichten, dass der moderate Flügel der Konservativen daran arbeitet, den nächsten Parteichef (und Premierminister) davon abzuhalten, das Vereinigten Königreich ohne Übergangsvereinbarungen aus der EU zu führen. Die Meldungen unterstreichen wie hart es ist, die politische Blockade rund um den Brexit aufzubrechen.
PS: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.
Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.