Investing.com -- Der Dollar war am Mittwochmorgen in Europa fester, gestützt von Kommentaren aus der Federal Reserve, die die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung herunterspielten und auch neue Dollarkäufe als Sicherheit vor geopolitischen Spannungen kamen der amerikanischen Währung zugute.
Um 09:00 MEZ stand der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 97,36, um fast ein halbes Prozent über seinem Tiefpunkt vom Montag und 0,1% höher als am Dienstagabend.
Der Dollar war am stärksten gegenüber dem australischen und dem neuseeländischem Dollar, nachdem Daten aus China gezeigt hatten, dass die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Die Daten vom April stammen noch von vor der Verhängung neuer Zölle auf seine Exporte in die USA.
Chinesische Aktien legten am Mittwoch dennoch eine Rallye hin, anscheinend in Erwartung weiterer Stützungsmaßnahmen durch die chinesische Zentralbank.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag die Federal Reserve aufgefordert, mit jedem Stimulus aus China “gleichzuziehen”, dass dieses zum Ausgleich für die wirtschaftlichen Einbußen durch Trumps neue Zölle auflegen wird.
Allerdings warnte die Kansas City Fed Präsidentin Esther George in einer Rede, dass “Niedrigere Zinssätze Wertpapierblasen anheizen, finanzielle Ungleichgewichte schaffen und letztlich zu einer Rezession führen könnten,” und verortete die Verantwortung für jedes Risiko für die US-Konjunktur in der “Unsicherheit bei der Handelspolitik und dem geringeren Wachstum im Ausland, besonders in China, dem Euroraum und dem Vereinigten Königreich.”
In einem anderen Auftritt warnte New York Fed Präsident John Williams, dass Zölle tendenziell die Inflation anheizen.
“Wenn Zölle steigen, angenommen das kommt so, dann werden die Folgen größer ausfallen und im nächsten Jahr die Inflation hochtreiben und wahrscheinlich negative Folgen für das Wachstum haben" sagte Williams der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Der Euro war in einer Seitwärtsbewegung nach der Nachricht, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal um 0,4% gewachsen ist, eine Zahl die schon jetzt von schwachen Unternehmensumfragen von April und Mai überschattet wird. Eine zweite Schätzung des Euro-BIPs wird heute noch herauskommen.
Das britische Pfund hat an Boden verloren, nachdem gestern Daten gezeigt hatten, dass der Durchschnittslohn im März etwas langsamer gestiegen ist. Es steht zudem weiter unter Druck wegen einer Warnung des stellvertretenden Labour-Parteichefs John McDonnell, dass die parteiübergreifenden Gespräche zu einer gemeinsamen Lösung für den Brexit kurz vor dem Zusammenbruch stünden. Premierministerin Theresa May deutete am Dienstag an, sie wolle irgendwann im Juni das Parlament zum vierten Mal über ihr Austrittsabkommen abstimmen lassen.
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