Investing.com - Der Dollar konsolidierte sich im Handel am Freitagmorgen in der Nähe seiner Höchststände in 2019 und gab kaum Anzeichen von Schwäche ab, nach eine Woche voller Konjunkturdaten und Zentralbankaktionen, die die relative Stärke der US-Wirtschaft unterstrichen haben, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Um 09:00 MEZ stand der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 97,843, 0,1% unter seinem nächtlichen Hoch von 97,958.
Der Euro wurde zu 1,1143 USD gehandelt, nachdem er in der Nacht auf bis zu 1,1125 USD gesunken war, während das britische Pfund 1,2909 USD kostete, nachdem es am Mittwoch auf wachsende Anzeichen politischer Instabilität kurzzeitig auf 1,2867 USD gefallen, als die Kampagne zu den Europawahlen an Fahrt aufnimmt.
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Der Handel wird vor dem heutigen Hauptereignis, der Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts vom ersten Quartal, wahrscheinlich eher bescheiden bleiben. Der Durchschnitt der Vorhersagen sieht die jährliche Wachstumsrate auf 2,0%, nach 2,2% im vierten Quartal des letzten Jahres.
Auch wenn dies das geringste Wachstum seit Mitte 2017 wäre, scheinen Analysten zuversichtlich zu sein, dass das Umschwenken der Federal Reserve auf eine eher neutrale Geldpolitik und die damit effektiv verbundene Aufgabe erneuter Zinserhöhungen in diesem Jahr, ausreicht, um eine weitere Verlangsamung des Wachstums zu verhindern.
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Das Ausbleiben jeglicher Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China hat ebenfalls eine große Rolle gespielt, auch wenn eine endgültige Einigung zur Beendigung des Streits weiter auf sich warten lässt.
Für einige liegt das Überraschungspotential bei der Kernzahl eher oben. Analysten von ING verweisen auf die Tatsache, dass ein Computermodell der Atlanta Federal Reserve, das Sofortschätzungen von Wachstumstrend liefert, suggeriert hat, dass die Jahresrate bis zu 2,8% betragen könnte, dank starker Zahlen aus dem Einzelhandel, der Bauwirtschaft und – seit kurzem auch – aus dem verarbeitenden Gewerbe.
Wachstums- und Inflationssorgen im Rest der Welt halten den Druck auf einige Schwellenländerwährungen aufrecht. Der argentinische Peso sackte am Donnerstag erneut ab, nachdem eine neue Meinungsumfrage suggeriert hatte, dass die frühere Präsidentin Cristina Kirchner Amtsinhaber Emmanuel Macri in einer Stichwahl in diesem Jahr schlagen könnte. Trotz einer Rettung durch den IWF hat Macri Schwierigkeiten, die Inflation unter Kontrolle zu bringen und die Märkte preisen jetzt das Risiko einer neuerlichen Staatspleite mit zwei Drittel ein.
In der Türkei nähert sich die Lira unterdessen einem Kurs von 6 pro Dollar an, seit die Zentralbank in ihrem geldpolitischen Statement vom Donnerstag, weitere Zinserhöhungen zur Verteidigung der Lira nicht mehr in Aussicht stellte. Ein weiterer Rückgang der Devisenreserven des Landes trug ebenfalls zu den Problemen der Lira bei.
Ansonsten wird damit gerechnet, dass die russische Zentralbank den Leitzinssatz unverändert auf 7,75% stehenlassen wird, wenn sie heute zur Geldpolitik entscheidet, trotz der soliden Unterstützung des Rubels durch die hohen Ölpreise der letzten Wochen.
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