Von Ambar Warrick
Investing.com - Der japanische Yen gehörte am Donnerstag zu den großen Verlierern unter den asiatischen Währungen. Kurz zuvor meldete der asiatischen Inselstaat ein Rekordhandelsdefizit für den August. Gleichzeitig sorgten die Befürchtungen vor weiteren restriktiveren Maßnahmen der Fed dafür, dass viele asiatische Währungen unter Druck gerieten.
Der Yen fiel um 0,2 % auf 143,43 zum Dollar und wurde damit nur knapp über einem 24-Jahres-Tief vom Monatsbeginn gehandelt. Steigende Energieimporte führten dazu, dass das Land im August ein Rekord-Handelsdefizit von 2,82 Billionen Yen (1,97 Mrd. USD) verzeichnete.
Der Yen gehört in diesem Jahr zu den am schlechtesten abschneidenden asiatischen Währungen und wurde vor allem von der wachsenden Kluft zwischen den US-amerikanischen und japanischen Zinssätzen getroffen. Die Bank of Japan hat noch keine Absicht signalisiert, die Zinsen in diesem Jahr zu erhöhen, da die japanische Wirtschaft immer noch unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leidet.
Insgesamt gab der breitere asiatische FX-Markt nach, während der Dollar auf fast 20-Jahres-Höchstständen verharrte, nachdem Daten zeigten, dass die Erzeugerpreisinflation in den USA die Stärke widerspiegelte, die zuvor im Verbraucherpreisindex beobachtet wurde.
Der Dollar-Index und dessen Future notierten beide um 0,1 % fester. Da die US-Inflation im August hartnäckig hoch blieb, hat die Fed nun mehr Gründe, um die Zinsen weiter aggressiv anzuheben.
Die Märkte preisen jetzt die Möglichkeit ein, dass die Fed nächste Woche die Zinsen um bis zu 100 Basispunkte erhöhen wird, obwohl die Mehrheit der Händler weiterhin eine Erhöhung um 75 Basispunkte erwartet.
Der chinesische Yuan schwächte sich um 0,1 % ab. Letzten Monat wurde er in der Nähe eines 2-Jahres-Tiefs gehandelt. Die People’s Bank of China (PBoC) hat am Donnerstag ihre geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen ausgesetzt, da ein restriktiver Ausblick für die US-Zinssätze den Spielraum der Bank einschränkte.
Die chinesische Regierung kämpft darum, das Wirtschaftswachstum zu stützen, nachdem eine Reihe von Corona-Lockdowns die Wirtschaftsaktivitäten in diesem Jahr zum Erliegen gebracht haben.
Der Yuan läuft nun Gefahr, zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 7 zum US-Dollar zu fallen.
Der starke Dollar hat dieses Jahr die meisten asiatischen Währungen belastet. So wurde der südkoreanische Won auf dem schwächsten Stand seit 13 Jahren gehandelt.
In der Region Asien-Pazifik zeigte sich der Neuseeland-Dollar unverändert, nachdem Daten zeigten, dass sich die Wirtschaft des Landes dank der Lockerung der Corona-Beschränkungen im 2. Quartal stärker als erwartet erholte
Der australische Dollar stieg um 0,2 %, nachdem die Daten eine anhaltende Stärke auf dem Arbeitsmarkt des Landes zeigten, obwohl auch die Arbeitslosigkeit leicht anstieg.