Keine Annäherung in erster Runde der Tarifverhandlungen bei VW

Veröffentlicht am 26.04.2016, 14:46
Mitten im Abgasskandal bei Volkswagen beginnen am Dienstag die Tarifverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten des Konzerns. Vertreter des Unternehmens und der IG Metall treffen sich zur ersten Runde in einem Hotel in Hannover. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)

Mitten im Abgasskandal bei Volkswagen beginnen am Dienstag die Tarifverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten des Konzerns. Vertreter des Unternehmens und der IG Metall treffen sich zur ersten Runde in einem Hotel in Hannover. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)

Mitten im Abgas-Skandal bei Volkswagen haben am Dienstag die Tarifverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten des Konzerns begonnen. Das erste Treffen von Vertretern des Unternehmens und der IG Metall in einem Flughafenhotel in Hannover endete ohne Ergebnis, wie die Gewerkschaft mitteilte. VW habe kein Angebot vorgelegt. Die Gespräche wurden auf den kommenden Montag vertagt.

Die Gewerkschaft fordert - wie für alle Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie - fünf Prozent mehr Lohn für zwölf Monate. Außerdem soll nach ihrem Willen der VW-Altersteilzeit-Tarifvertrag verlängert werden.

"Wir können in der Tarifrunde zügig zu einem Ergebnis gelangen, wenn Volkswagen sich mit einem Angebot deutlich von der Fläche abhebt", erklärte der Verhandlungsführer von IG Metall, Hartmut Meine, nach dem Treffen in Hannover. Die Arbeitnehmer dürften nicht die "Zeche zahlen" für die Abgasaffäre. "Dafür müssen andere geradestehen", forderte der Gewerkschafter. Für die Manipulationen und die damit verbundenen Milliardenkosten sei das Management verantwortlich.

VW-Verhandlungsführer Martin Rosik warnte hingegen vor überzogenen Forderungen angesichts der schwierigen Lage des Konzerns. "In vielen Regionen der Welt belasten große politische und wirtschaftliche Unsicherheiten das Automobilgeschäft", erklärte Rosik. VW müsse trotz des Diesel-Skandals "enorme Mittel in Digitalisierung und E-Mobilität investieren", um gegen finanzkräftige IT-Unternehmen bestehen zu können, die in das Autogeschäft drängen. Um weiter wettbewerbsfähig zu sein, sei ein "maßvoller Abschluss" wichtiger denn je.

Volkswagen hatte wegen des Abgas-Skandals 2015 den größten Verlust seiner Geschichte eingefahren. Aufgrund von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und Rückrufaktionen summiert sich das Minus auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Der Konzern hatte im September eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert zu haben. Das Management bereitete die Beschäftigten bereits darauf vor, sie müssten den Gürtel enger schnallen.

Der VW-Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Beschäftigte in den Werken Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie bei der für Finanzdienstleistungen zuständigen Volkswagen Financial Services AG.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.