von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar stieg am Dienstagmorgen im frühen europäischen Handel, aber die Gewinne wurden durch die Stärke der Rohstoffwährungen aufgrund der gestiegenen Preise von Öl und Basismetallen begrenzt.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% höher zu 90,245 gehandelt, nachdem er zum ersten Mal seit dem 26. Februar auf bis zu 90,130 gefallen war.
Der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,2140 an, der USD/JPY verteuerte sich um 0,1% auf 108,91, während der GBP/USD kaum verändert auf 1,4116 lag und damit in der Nähe seines Hochs vom 25. Februar, als Großbritannien die Wiedereröffnung seiner Wirtschaft beschlossen hatte.
Sieht man sich die Dollarwechselkurse zu den Währungen von Rohstoffexporteuren an, dann zeigt sich deren Stärke. Der USD/CAD wurde zu 1,2096 gehandelt, seinem schwächsten Niveau seit mehr als drei Jahren. Der AUD/USD stieg um 0,1% auf 0,7833 in die Nähe eines 11-Wochenhochs, während der NZD/USD auf 0,7269 stand und sich damit in der Nähe seines stärksten Niveaus seit Ende Februar befindet.
"Die wichtigste Erkenntnis aus dem schwachen US-amerikanischen Arbeitsmarktbericht vom Freitag für den Devisenmarkt ist, dass er der Fed mehr Zeit verschafft hat, bei der Beendigung der lockeren Geldpolitik Geduld zu üben", schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einer Notiz. "Dies fällt in eine Zeit, in der die Rohstoffpreise weiter steigen (Eisenerz verteuerte sich über Nacht um weitere 9%) und der Markt zeigt sich zunehmend von künftig steigenden Preisen überzeugt."
Die Anleger warten nun auf die neuen Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch, die voraussichtlich einen starken Anstieg zeigen werden, da die Preise für Rohstoffe wie Rohöl, Kupfer und Stahl immer höher klettern. Außerdem werden eine Reihe von US-Anleiheauktionen im Laufe der Woche von Interesse sein.
"Unter der Annahme, dass diese reibungslos über die Bühne gehen, ohne dem US-Rentenmarkt zu viel Schaden zuzufügen, dürfte der Dollar über den Mai hin weiter sinken", fügte ING hinzu.
Dennoch rechnen viele Investoren mit einem Anstieg der Rohstoffnachfrage, da Coronavirus-Impfungen es immer mehr Ländern erlauben, ihre normale Wirtschaftstätigkeit wieder aufzunehmen, was den Inflationsdruck erhöht, da Engpässe im Angebot darauf hindeuten, dass die Preise über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben könnten.
Ansonsten stieg der USD/CNY um 0,2% auf 6,4304, nachdem Chinas Inflationsdaten die Erwartungen nur knapp verfehlt hatten. Der Index der Verbraucherpreise ging im April gegenüber dem Vormonat um 0,3% zurück, stieg jedoch um 0,9% gegenüber dem Vorjahr. Die Fabrikpreise hingegen stiegen im April so schnell wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr, sodass der Erzeugerpreisindex sich gegenüber dem Vorjahr stärker als erwartet um 6,8% erhöhte.