Investing.com – Mit Ausnahme der Dot-Com-Blase haben die US-Aktienmärkte ihre Tiefs typischerweise erreicht, noch bevor die Wirtschaftsindikatoren eine Trendwende in Aussicht stellten. Der JPMorgan (NYSE:JPM) Asset Management CIO Michael Cembalest hat dafür eine einfache Erklärung. Viele der Wirtschaftsindikatoren sind nachlaufend und bilden den Zustand nicht Echtzeit ab, was von den Finanzmärkten berücksichtigt wird.
Die Chancen, dass die US-Wirtschaft tatsächlich in eine Rezession gerät, sind erheblich gesunken und falls dieses unwahrscheinliche Szenario wirklich eintritt, dann wird es nur eine leichte Rezession sein.
Dennoch wird 2024 für Anleger kein Spaziergang, denn das BIP-Wachstum verlangsamt sich, während die Renditen im S&P 500 einstellig (Medianwert) ausfallen. Zudem hält das neue Jahr einige mögliche Überraschungen für Privatanleger bereit, auf die man vorbereitet sein sollte, so Cembalest:
- Der US-Dollar bleibt stabil und schwankt nur +/- 7 Prozent, während er seinen Anteil am Welthandel von 50 Prozent weiter verteidigt.
- Das Justizministerium und/oder die Handelsbehörde gewinnen nach mehr als 20 Jahren ein Kartellverfahren gegen Google (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Meta (NASDAQ:META) oder T-Mobile.
- Präsident Biden wird aus gesundheitlichen Gründen nicht für Neuwahlen zur Verfügung stehen und die Demokraten ernennen einen Ersatzkandidaten.
- Die flächendeckende Einführung von autonomen Fahrzeugen der Stufe 5 verzögert sich durch den zunehmenden öffentlichen Widerstand erheblich. Zu schwerwiegend waren die Fehlfunktionen während der Tests, bei denen nicht nur Rettungskräfte behindert und Staus vergrößert, sondern auch Fußgänger überfahren wurden.
- Die Verluste im Bereich der Konsortialkredite stellen erstmalig die Not leidenden Privatkredite in den Schatten. Damit dürfte es für Unternehmen schwieriger werden, an dringend benötigte Liquidität zu gelangen.
- Die Umsetzung der Dollarisierung in Argentinien scheitert, denn das Land steht diesbezüglich vor diversen Problemen. Für eine Änderung der Verfassung benötigt Präsident Milei eine Zweidrittelmehrheit. Zudem müssen nicht nur die Devisenreserven erheblich ausgebaut werden, sondern auch die Sparquote ist zwangsläufig immens zu erhöhen. Und auch wenn das entgegen aller Widrigkeiten gelingt, fehlt es dem Land an hoher Produktivität und einem Kreditgeber, der die Währungsanbindung im Bedarfsfall verteidigt.
- Der Ukraine-Krieg geht unvermindert weiter, obwohl auf russischer Seite 315.000 Gefallene und Verletzte zu zählen sind und zwei Drittel der Panzer zerstört wurden. Das zwingt Europa, dem NATO-Vertrag von 2006 nachzukommen und 2 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben. Die Summe, die seit 1983 nicht in die europäische Verteidigung geflossen ist, beläuft sich auf 2 Billionen Dollar.
- Die US-Regionalbanken haben die Talsohle erreicht und werden sich 2024 stabil entwickeln. Zu verdanken ist das den Rettungsaktionen, denn mittlerweile können sich Banken bei der Fed bis zu 100 Prozent des Nennwertes an Kapital beschaffen. Trotz der Abschreibungen auf Gewerbeimmobilien und unterbewerteten Staatsanleihen werden US-Regionalbanken 2024 ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von mindestens 1,0 aufweisen und den Abstand gegenüber der europäischen Konkurrenz vergrößern.
- US-Großstädte werden mit Blackouts konfrontiert sein und selbst die Versorgung mit Erdgas ist nicht sicher, weil Investitionen in die Infrastruktur verschlafen wurden. Extremwetterlagen und die Elektrifizierung erhöhen die Spitzenlasten enorm, was hauptsächlich New York, Neuengland und die Westküste für Stromausfälle anfällig macht.
- Es wird einen Covid-Impfstoff geben, der inhaliert werden kann und so die Ansteckung effektiv unterbindet, weil über diese Form der Verabreichung eine Schleimhautimmunität erzielt wird. Mehrere Kandidaten befinden sich in Testphasen und zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse, sodass eine erste Zulassung im Jahr 2024 nicht unrealistisch ist.
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