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3 Gründe, warum die 1&1-Drillisch-Aktie wahrscheinlich auch wieder bessere Tage sehen wird

Veröffentlicht am 20.06.2019, 09:25
© Reuters.

1&1 Drillisch (WKN: 554550)-Aktien sind seit Anfang des letzten Jahres um mehr als 64 % gefallen (19.06.2019). Nun könnte der Anleger vermuten, dass das Management sehr schlecht arbeitet oder ein großer Verlust eingetreten ist.

Zwar hat die Firma zuletzt 1,07 Mrd. Euro für 5G-Mobilfunkfrequenzen ausgegeben (die der Markt offensichtlich als Geldvernichtung einstuft), aber rechtfertigen diese einen Kursabschlag in dieser Höhe? Lass uns tiefer graben. Erfahre, warum der Verfall wahrscheinlich übertrieben ist und die 1&1-Drillisch-Aktie auch wieder bessere Tage sehen könnte.

1) Aktuelle Belastungen eher kurzfristiger Natur Natürlich sind 1,07 Mrd. Euro für sieben Frequenzblöcke keine kleine Summe und sie werden sich auch kurzfristig negativ auf die Ergebnisrechnung des Unternehmens auswirken. Aber es gibt auch Dinge, die der Markt hier nicht berücksichtigt. So mussten alle Wettbewerber hohe Summen für die Frequenzen ausgeben. Wird die Branche aber deshalb verschwinden? Sehr unwahrscheinlich.

Sind die Ausgaben Geldvernichtung? Kurzfristig könnte man dies so sehen, aber langfristig sind sie das ganz und gar nicht. Sie sind eine langfristige Investition, die sogar zu noch höheren Gewinnen führen wird. Und genau dies ist der entscheidende Unterschied zwischen einer wertvernichtenden und wertschaffenden Ausgabe.

Milliardär Ralph Dommermuth (Vorstandsvorsitzender) von United Internet (WKN: 508903) (die Muttergesellschaft von 1&1 Drillisch) ist ein Vorzeigeunternehmer, der langfristig und wertschaffend denkt und auch heute noch 40 % der Aktien hält. Er würde keinen Cent sinnlos ausgeben, und genau dies ist der Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Unternehmen.

Zwar können sich derzeit viele Marktteilnehmer nicht vorstellen, wie der Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes gelingen soll. Ralph Dommermuth verfolgt hingegen einen genauen Plan, sodass am Ende Mehrwert geschaffen wird.

2) Insgesamt gute Geschäftsentwicklung Nun könnte man denken, 1&1 Drillisch sei schlecht positioniert und das Geschäft unprofitabel. Dies ist aber nicht der Fall. Aufgrund der Zusammenlegung der Geschäfte mit United Internet ist es besser denn je aufgestellt. So wuchs der Umsatz über die letzten zehn Jahre mit einer fast zweistelligen Rate, wobei stets Gewinn erzielt wurde. Im letzten Jahr lagen Umsatz und Gewinn bei 3.663 Mio. Euro beziehungsweise 406 Mio. Euro. Das kann sich sehen lassen. Darüber hinaus überzeugt die Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von sehr hohen 82,9 %.

Und auch im ersten Quartal 2019 gewann 1&1 Drillisch 880.000 neue Kundenverträge hinzu, wobei Umsatz und Gewinn weiter um 0,9 % beziehungsweise 5,1 % wuchsen. Darüber hinaus erwartet die Firma im aktuellen Jahr eine weitere Steigerung des operativen Gewinns um etwa 10 %.

3) Mittlerweile tiefe Bewertung Bei guten Unternehmen bieten Kursrückgänge meistens eine langfristig gute Einstiegsmöglichkeit. 1&1 Drillischs Börsenwert hat sich über das letzte Jahr etwa um zwei Drittel reduziert (19.06.2019). Der tatsächliche Wert des Unternehmens ist indes weiter gestiegen. Aufgrund seiner Kurzfristorientierung ist der Markt oft sehr irrational. So entstehen Über- und Unterbewertung, die der Anleger nutzen kann. Zwar ist es nicht ausgeschlossen, dass der Kurs kurzfristig auch noch weiter fällt, aber auf längere Sicht werden die aktuellen Bedenken wahrscheinlich verfliegen und der Kurs so wieder zum Inneren Wert aufschließen.

Aktuell notiert die 1&1-Drillisch-Aktie bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von nur noch 1,07 (19.06.2019). Vor dem Absturz notierte sie noch bei einem KBV von 3,2. Du siehst also, man sollte ein Unternehmen nie nach seiner kurzfristigen Kurs-, sondern nach seiner tatsächlich fundamentalen Entwicklung beurteilen.

Foolishes Fazit Aktuell wird 1&1 Drillisch aufgrund der Investition in Mobilfunkfrequenzen und durch die Unsicherheiten um den Aufbau eines eigenen Netzes belastet. Infolgedessen ist die Aktie sehr weit gefallen. Sollte sich der Nebel später lichten und Ralph Dommermuth seine Strategie umsetzen, wird sich am Ende eine weitere Steigerung des Unternehmenswertes und mit ihr eine Aufwertung bei der Aktie ergeben, auch wenn dies unter Umständen Jahre in Anspruch nehmen wird.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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