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4 Gründe, warum es dem DAX bald so ergehen könnte wie der Wirecard-Aktie

Veröffentlicht am 11.02.2019, 09:13
Aktualisiert 11.02.2019, 10:02
4 Gründe, warum es dem DAX bald so ergehen könnte wie der Wirecard-Aktie
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An was fühlst du dich erinnert, wenn du dir jetzt den Kursverlauf der Wirecard (WKN:747206)-Aktie in maximaler Zeitausdehnung ansiehst? Vielleicht an den Bitcoin-Crash? Oder eher an die Folgen der Dot-Com-Blase?

Fakt ist: Die Wirecard-Aktie war mal beinahe 200 Euro wert. Aktuell bekommt man sie für weniger als die Hälfte (Stand: 08.02.2019).

Klar ist aber auch: Ein stressiger, volatiler Kurs ist nicht zwangsläufig ein Kauf- oder Verkaufsgrund. Tatsächlich gibt es einige Gründe, die trotz Crash für einen Kauf der Wirecard-Aktie sprechen.

Aber was, wenn die Kurskapriolen der Wirecard-Aktie nur das erste Anzeichen für einen Abverkauf im großen Stil sind, der bald alle DAX-Aktien in den Boden stampfen wird? Tatsächlich gibt es 4 gute Gründe, die für dieses Szenario sprechen.

1. Der Einkaufsmanager-Index erodiert seit Monaten Eigentlich bin ich kein Fan von „Index-Hellseherei“. Doch beim Einkaufsmanger-Index (kurz: EMI), erstellt von Markit Economics und dem Bundesverband Materialwirtschaft, mache ich eine Ausnahme.

Seit 1996 erfasst der EMI die konjunkturelle Lage der deutschen Industrie und hat somit schon zwei große Finanzkrisen auf dem Kerbholz. Will sagen: Der EMI ist keinesfalls ein Schönwetterindex.

Seit Ende 2017 bröckelt der EMI bereits vor sich hin und steht nun bei etwa 50 Punkten (Stand: 08.02.2019). Das ist noch nichts im Vergleich zu 2012 (42 Punkte) oder gar 2009 (32 Punkte).

Dennoch dürfte der DAX, der ja bekanntlich die A-Prominenz der deutschen Industrie enthält, sicher nicht vor Freude direkt auf 13.000 Punkte springen, solange die konjunkturelle Lage der Industrie Monat für Monat weiter vor sich hin erodiert.

2. Die Lagerbestände explodieren Die Lagerbestände deutscher Unternehmen zeigen aktuell eine Dynamik, die man sich eigentlich für den DAX gewünscht hätte.

Im dritten Quartal 2018 wuchsen die Lagerbestände um beinahe 9 Mrd. Euro. Damit befinden wir uns schon gefährlich nah am Allzeithoch, das im zweiten Quartal 2011 erreicht wurde und gefährlich weit weg ist vom Durchschnitt, der sich zwischen 1991 und 2018 auf etwa 250 Mio. Euro eingependelt hat.

Nun könnte man zu dem Schluss kommen, dass Produkte „Made in Germany“ derzeit öfter zu den Ladenhütern zählen als in vergleichsweise „guten Jahren“. Ob das nun Trumps Schuld ist oder die Produkte vermehrt ein Wettbewerbsproblem haben, lässt sich aus den Zahlen nicht ablesen.

Tatsache ist allerdings, dass es für Umsatz- und Gewinnwachstum der DAX-Unternehmen von Vorteil wäre, wenn sich die Produkte nicht in den Lagern stapeln, sondern möglichst bald gegen Cash eingetauscht würden.

3. Die Industrieproduktion ist schlagartig gesunken Wer viel auf Lager hat, der braucht auch nicht so viel produzieren. Diese Logik geht auf, wenn man sich die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion vor Augen führt.

Im November und Dezember 2018 sank die Industrieproduktion jeweils um rund 4 %. Das ist noch nicht allzu besorgniserregend im Vergleich zum April 2009, wo plötzlich ein Minus von 22 % auf dem Zettel stand.

Dennoch darf wieder einmal die Frage erlaubt sein, wie der DAX denn zum Mond fliegen soll, wenn die darin enthaltenen Konzerne offensichtlich weniger produzieren.

Klar, der DAX kann auch teurer werden, wenn es fundamental keinen Grund zum Feiern gibt. Nachhaltig ist das aber (oft) nicht.

4. Der ZEW Sentiment-Index erholt sich nicht Nicht nur der EMI, sondern auch der ZEW Sentiment-Index leidet unter chronischem Pessimismus.

Ehrlich gesagt ist mir dieser Index nicht allzu wichtig. Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich um einen Index, der vor allem die Stimmung bestimmter Marktteilnehmer abbildet. In diesem Fall handelt es sich um rund 400 Analysten und institutionelle Anleger, die regelmäßig nach ihren Erwartungen hinsichtlich Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt werden.

Seit April 2018 befindet sich der ZEW Sentiment-Index konstant im negativen Bereich (-15 Punkte im Januar 2019). Nicht so stark wie im Juli 2008 (-64 Punkte). Trotzdem überrascht die Beharrlichkeit, mit der dieser Index seit gut zehn Monaten abgetaucht ist.

Wie gesagt: Stimmungsbarometer halte ich nicht für allzu aussagekräftig. Trotzdem scheint der ZEW Sentiment-Index irgendetwas richtig zu machen. Nach dem Allzeittief im Juli 2008 fiel der DAX mal eben um über 45 %.

Kurzfristig lasse ich die Finger vom DAX Was die Wirecard-Aktie derzeit so treibt, kann dem Index-Investor normalerweise ziemlich egal sein.

Für jedes Wirecard gibt es im Zweifel noch einen Daimler (WKN:710000) oder ein SAP (WKN:716460), das den Laden zusammenhält.

Allerdings deuten viele Wirtschaftsindikatoren derzeit darauf hin, dass es für die deutsche Industrie insgesamt nicht ganz rund läuft.

Die gute Nachricht: Ganz so schlimm wie 2008/2009 scheint es (noch) nicht zu sein.

Die schlechte Nachricht: „Nicht ganz so schlimm“ ist vermutlich für viele Investoren kein guter Grund, jetzt zu kaufen.

Für mich auch nicht. Daher lasse ich kurzfristig die Finger vom DAX.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Daimler.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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