Wir sind nicht alle von Natur aus Planer. Einige von uns improvisieren ihren Weg durchs Leben, während andere ihre Zeitpläne lange im Voraus planen müssen. Aber wenn es um die Verwaltung des eigenen Geldes geht, könnte die Erstellung eines schriftlichen Plans helfen, auf Kurs zu bleiben und die Ziele zu erreichen. Hier sind einige der Gewohnheiten, die, laut Schwabs Modern Wealth Survey 2019, Menschen mit einem Finanzplan eher beibehalten.
1. Sie sparen jeden Monat Geld Die Sozialversicherung wird dir nicht genügend Einkommen bieten, um im Ruhestand bequem zu leben, weshalb es wichtig ist, dass du selber für deine goldenen Jahre sparst. Die gute Nachricht ist, dass 78 % der Menschen mit einem Finanzplan jeden Monat Geld sparen (ob für den Ruhestand oder andere Zwecke). Die schlechte Nachricht? Nur 38 % aller Leute ohne einen Plan tun es.
Wenn du es nicht gewohnt bist, regelmäßig zu sparen, ist es an der Zeit, dein Haushaltsbuch zu überprüfen bzw. eines zu erstellen, wenn du noch keines hast, und Wege zu finden, die Ausgaben kontinuierlich zu kürzen. Einige wiederkehrende Ausgaben zu reduzieren ermöglicht es dir, Geld freizusetzen, das du für den Ruhestand sparen oder es für andere wichtige Ziele einsetzen kannst.
2. Sie haben Ersparnisse für den Notfall Du benötigst einen Notgroschen, damit du nicht gezwungen bist, Schulden zu machen, wenn eine ungeplante Rechnung hereinflattert. Es könnte eine Hausreparatur nötig sein, ein Problem mit deinem Fahrzeug auftreten, ein medizinisches Problem sein oder etwas anderes, und die Kosten könnten erheblich sein. Deshalb brauchst du wirklich mindestens drei Monate an Lebenshaltungskosten auf der Bank. Doch während 68 % der Menschen mit einem Finanzplan über einen Notfallfonds verfügen, haben nur 26 % all jener ohne einen Plan einen solchen. Daher könnten letztere gezwungen sein, sich Geld zu leihen, um unerwartete Ausgaben zu decken — sei es per Kreditkarte oder per Aufnahme eines Privatkredits.
Wenn du keine Notfallersparnisse hast, ist es unerlässlich, dass du kurzfristig einige Ausgaben reduzierst, um Barreserven aufzubauen. Das könnte bedeuten, dass du überhaupt nicht mehr auswärts essen gehen kannst, bis dein Bankkonto in einem besseren Zustand ist. Gleichzeitig könntest du erwägen, einen Nebenjob anzunehmen, um zusätzliches Geld für deine Ersparnisse zusammen zu bekommen. Zum Beispiel kannst du in deinem Bereich am Abend oder Wochenende Beratungsdienste anbieten (vorausgesetzt, dein Arbeitgeber erlaubt es), oder verwandle ein Hobby wie Grafikdesign oder Tiersitting zu einem Nebenverdienst.
3. Sie automatisieren ihre Sparvorgänge Das Schöne am Automatisieren von Ersparnissen ist, dass es die Versuchung beseitigt, Geld auszugeben, das für wichtigere Zwecke bestimmt sein sollte. Gut 74 % der Menschen mit einem Finanzplan automatisieren ihre Ersparnisse, während nur 25 % jener ohne einen Plan es ähnlich machen.
Du kannst deine Einzahlungen auf verschiedene Weise automatisieren. Wenn es dein Ziel ist, deine Notfallkasse zu füllen, kannst du einrichten, dass ein Teil jedes Gehalts auf einem Sparkonto landet. Wenn du Ersparnisse für den Ruhestand aufbauen möchtest, kannst du das Geld auch automatisch vom Arbeitgeber auf dieses Konto überweisen lassen.
4. Sie haben nie Kreditkartenschulden und leisten Kreditzahlungen entweder rechtzeitig oder haben gar keine zu leisten Kreditkartenschulden können nicht nur deine Kreditwürdigkeit beeinträchtigen, sondern kosten dich auch viel Geld wegen der Zinsen. Darlehenszahlungen hinterher zu hinken kann deine Kreditwürdigkeit ähnlich verletzen und es teurer machen, wenn du dir das nächste mal Geld borgen musst. Geschätzte 45 % der Leute mit Finanzplan legen Wert darauf, nie Kreditkartenschulden zu machen, und jene mit ausstehenden Darlehen (z. B. fürs Studium) leisten ihre Zahlungen pünktlich. Allerdings tun das nur 27 % der Menschen ohne Finanzplan.
Wenn du bereits Schulden hast, lege fest, die Zahlungen rechtzeitig zu leisten, um deine Kreditwürdigkeit nicht negativ zu beeinflussen. Diese Zahlungen zu automatisieren ist eine gute Idee, da dadurch vermieden wird, sie zu vergessen. Gleichzeitig verwende deine Kreditkarten mit Bedacht, indem du nur einen Betrag ausgibst, den du dir bei Fälligkeit der Monatsrechnung auch leisten kannst. Damit verhinderst du, Geld für Zinsen zu verschwenden und deine Kreditwürdigkeit zu gefährden.
Selbst wenn du keinen Finanzplan hast, lohnt es sich immer noch, die oben genannten Gewohnheiten anzunehmen, die dir helfen, dein Geld richtig zu verwalten. Darüber hinaus kannst du erwägen, einige der wichtigsten finanziellen Ziele schriftlich festzuhalten. Das könnte dich motivieren, intelligentere Entscheidungen zu treffen, die sich auf lange Sicht wirklich auszahlen.
Dieser Artikel wurde von Maurie Backman auf Englisch verfasst und am 19.05.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
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