CureVac (NASDAQ:CVAC) (WKN: A2P71U) gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten Unternehmen, die einen Coronaimpfstoff angekündigt haben. Das weckte damals die Hoffnung, dass es in nur wenigen Monaten zu ersten Impfungen kommen könnte.
Doch dann kam alles ganz anders. Die Studien haben sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen als bei den Konkurrenten, sodass bis heute keine abschließenden Ergebnisse vorliegen. Konkurrenten wie beispielsweise BioNTech (NASDAQ:BNTX) (WKN: A2PSR2) dagegen liefern ihren Impfstoff bereits seit Monaten aus.
Enttäuschende Studienergebnisse lassen die CureVac-Aktie abstürzen Ursprünglich sollten die Studien bis Ende dieses Monats abgeschlossen sein und die Zulassung im nächsten Quartal erfolgen. Daraus wird nun aber nichts. CureVac hat lediglich ein Zwischenergebnis der Studien veröffentlicht, deren Ergebnisse vorsichtig ausgedrückt sehr unbefriedigend ausfallen. Insgesamt kommt der Impfstoff auf eine Schutzwirkung von nur 47 %.
Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass die Ergebnisse nicht mit den Daten der schon erhältlichen Impfstoffe vergleichbar sind. CureVac hat in seiner Studie damit zu kämpfen, dass nur noch ein sehr geringer Anteil der Infektionen auf das ursprüngliche Virus zurückzuführen ist.
Aus finanzieller Sicht ist das Ergebnis für CureVac eine Katastrophe. Denn eigentlich war geplant, in diesem Jahr Hunderte Millionen Impfstoffdosen auszuliefern. Die Lieferverträge dafür hat sich das Unternehmen schon vor längerer Zeit gesichert. Auf den hohen Kosten für die Entwicklung und die Vorbereitung der Fertigung wird man nun also erst mal sitzen bleiben. Das hat den Aktienkurs innerhalb nur eines Tages um etwa 50 % abstürzen lassen. Aktuell kostet eine Aktie noch 44,85 Euro (Stand: 17.06.2021). Vor etwa einem halben Jahr hat die Aktie ihr Allzeithoch bei mehr als 125 Euro erreicht. Seitdem ist der Kurs also um mehr als 60 % gefallen!
Zweite Impfstoffgeneration muss das Ruder herumreißen Aber es ist auch noch nicht alle Hoffnung verloren. Einerseits hat die Studie ihr eigentliches Ziel noch nicht erreicht. Von insgesamt 464 untersuchten Infektionsfällen haben nur 124 die studienrelevanten Kriterien erfüllt. Für ein abschließendes Ergebnis wird CureVac noch mindestens 80 weitere Fälle auswerten. Dadurch könnte sich das Ergebnis theoretisch noch deutlich verändern.
Für CureVac wird nun aber der bereits in der Entwicklung befindliche Impfstoff der zweiten Generation umso wichtiger. Dieser Impfstoff soll im Gegensatz zur ersten Generation auch vor den neueren Virusstämmen schützen. Die klinischen Studien sollen im nächsten Quartal starten und eine Zulassung im Jahr 2022 ermöglichen.
Sollte sich dieser Impfstoff als wirksamer herausstellen, könnte CureVac wohl doch noch einen wertvollen Beitrag zum Kampf gegen die Pandemie leisten. Für die Aktionäre werden die kommenden Monate aber eine Zitterpartie. Denn die Kosten für die Produktentwicklung, die Vorbereitung der Produktion und die Durchführung der klinischen Studien sind eine enorme finanzielle Belastung. Irgendwann muss CureVac deshalb beweisen, dass sich die Investitionen auch auszahlen.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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