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AKTIE IM FOKUS: Kooperation mit Rivian hilft VW nicht - Kritik auch an Kosten

Veröffentlicht am 26.06.2024, 11:56
© Reuters
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FRANKFURT/PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Freude der Volkswagen (ETR:VOWG) -Aktionäre über eine Kooperation mit dem US-Elektroautobauer Rivian (NASDAQ:RIVN) hat am Mittwoch nicht lange angehalten. Beobachter begrüßten diese zunächst. Doch dann verschafften sich zunehmend kritische Bewertungen Gehör - auch mit Blick auf die geplanten, hohen Investitionen der Wolfsburger.

Nach moderaten vorbörslichen Gewinnen starteten die Anteilsscheine des Autoherstellers schwach in den Xetra-Handel. Gegen Mittag büßten sie als Dax-Schlusslicht 1,5 Prozent auf 104,95 Euro ein. Damit brachen sie die jüngst vorsichtige Erholung ab und nahmen wieder Kurs auf ihr jüngstes Tief seit November bei 103,80 Euro. Mit einem Jahresverlust von rund 6 Prozent hinken sie dem deutschen Leitindex weiter klar hinterher.

Die VW-Titel waren zur Wochenmitte auch im europäischen Branchenvergleich unter den größten Verlierern. Der Sektor selbst, über dem noch immer das Damoklesschwert des ungelösten Zollstreits zwischen der EU und China hängt, war mit minus 0,6 Prozent am Ende der Branchenübersicht .

Dagegen zeichnet sich bei Rivian vorbörslich ein Kurssprung um mehr als ein Drittel auf 16,36 US-Dollar ab. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Rivian-Aktien knapp die Hälfte ihres Werts verloren. Von den historischen Höchstständen bei fast 180 Dollar sind sie ungeachtet der zu erwartenden Erholung weit entfernt.

VW will in den kommenden Jahren bis zu 5 Milliarden US-Dollar in Rivian stecken. Zunächst erwirbt das Unternehmen Wandelanleihen. Danach wollen die Wolfsburger ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Amerikanern gründen. Die Kooperation dürfte zwar langfristig strategisch sinnvoll sein, falls sie Erfolg habe, kommentierte ein Händler. Zunächst belaste allerdings der damit verbundene Barmittelabfluss.

Ein weiterer Börsianer merkte an, dass VW die Partnerschaft weniger als ein Jahr nach Abschluss einer ähnlichen Kooperation mit dem chinesischen Elektroautobauer Xpeng (NYSE:XPEV) bekannt gegeben habe. Dies belege einmal mehr die fehlende eigene Kompetenz im Bereich Elektronikkomponenten und Software. VW scheine sein Schicksal damit in die Hände von zwei Unternehmen zu legen, die Verluste schrieben.

Die Analysten der UBS (SIX:UBSG) verwiesen zudem auf die generell durchwachsenen Erfolgsgeschichten von Gemeinschaftsunternehmen in der Branche. Es bleibe abzuwarten, wie gut die Start-Up-Kultur von Rivian und der "Supertanker" VW letztlich wirklich zusammenpassten.

Es gab aber auch lobende Stimmen. Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) sprach von einem Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es noch an Details zur geplanten Zusammenarbeit mit Rivian mangele. Citigroup-Experte Harald Hendrikse betonte, entscheidend sei die Bestätigung, dass VW dank des Deals der Zugriff auf eine funktionierende Technologie billiger gelinge als bei einer eigenen Entwicklung. Der Deal könnte VW in der Entwicklung elektrischer beziehungsweise elektronischer Architektur für die Fahrzeuge sofort mehrere Schritte voranbringen, ergänzte Warburg-Analyst Fabio Hölscher.

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