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Aktie oder ETF? Die Antwort der Wissenschaft und was sie für dich bedeutet

Veröffentlicht am 23.09.2021, 08:49
Aktie oder ETF? Die Antwort der Wissenschaft und was sie für dich bedeutet
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Viele Investoren, ich inklusive, finden das Investieren in Einzelaktien wesentlich spannender als das Anlegen in ETFs. Während man mit einem marktbreiten ETF auf europäische, amerikanische oder weltweite Aktien „lediglich“ die Marktrendite erzielt, kann man mit Einzelaktien den Markt deutlich schlagen und wirklich lebensverändernde Renditen erzielen. Kein ETF kann die historische Performance einer Netflix-, Tesla– oder Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) übertreffen.

Das Potenzial der Einzelaktien ist verführerisch. Die Wissenschaft ist sich derweil ziemlich sicher: Eine der beiden Alternativen ist Quatsch!

Die Wissenschaft setzt auf ETFs Fans von Einzelaktien-Investments wird diese Nachricht nicht schmecken. Aber vieles spricht dafür, dass die Aktienmärkte mehr oder weniger effizient sind. Das heißt, dass jede Aktie unter Berücksichtigung der bekannten Informationen zum fairen Wert gehandelt wird. Das wiederum bedeutet, dass es unmöglich ist, durch Markttiming oder durch die Auswahl einzelner Aktien eine risikobereinigte Rendite über der Marktrendite zu erzielen.

Und mehr noch: Wer nur einen Bruchteil aller am Markt verfügbaren Aktien kauft, der ist nicht perfekt diversifiziert und hat daher unnötig viel Risiko im Depot. Ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis erhält man, indem man in den breiten Markt investiert.

Vonseiten der Kapitalmarktwissenschaft spricht also viel für marktbreite ETFs. Sie halten eine große Anzahl Aktien und investieren passiv. Sie versuchen also nicht, durch Timing oder Einzelaktienauswahl den Markt zu schlagen.

Was spricht gegen effiziente Märkte? Die Markteffizienzhypothese ist zwar ein Grundbaustein der Finanzliteratur der letzten Jahrzehnte, aber dennoch umstritten. Über die Jahre haben Wissenschaftler viele Möglichkeiten gefunden, den Markt durch Timing oder Aktienauswahl zu übertreffen. In der Regel korrigieren sich diese Ineffizienzen zwar, nachdem die Forschung das Licht auf sie gerichtet hat – aber sie zeigen dennoch, dass der Aktienmarkt nicht absolut effizient ist. Andere Argumente gegen effiziente Märkte und für einzelne Aktien sind der Erfolg von Investoren wie Warren Buffett sowie Blasen und Übertreibungen.

Wenn du glaubst, dass du mit der Auswahl einzelner Aktien den Markt schlagen kannst, dann musst du auch an die Ineffizienz der Märkte glauben. Ineffizienzen können unter anderem die folgenden Ursachen haben:

  • einige Informationen über Aktien erreichen nicht alle Kapitalmarktanleger,
  • niedrige Liquidität am Markt oder in einzelnen Aktien,
  • marktpsychologische Effekte und menschliche Emotionen.

Die Annahmen der Markteffizienzhypothese sind sehr streng und, wie man sie aus der Wissenschaft kennt, modellhaft. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass die Märkte nicht immer effizient sind und dass Aktienpreise daher von ihren fairen Werten abweichen.

Daher bleibe auch ich bei meinen Investments in Einzelaktien. Die Kenntnis der Markteffizienzhypothese und ein wenig Demut vor der Schwarmintelligenz des Marktes schaden dennoch nicht. Denn dann überlegst du dir deinen nächsten Aktienkauf zweimal und triffst womöglich klügere Entscheidungen. Du kannst den Markt nur übertreffen, wenn du eine Ineffizienz aufdeckst!

Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Netflix (NASDAQ:NFLX) und Tesla. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long März 2023 120 $ Calls auf Apple und Short März 2023 130 $ Calls auf Apple.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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