TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mehrheitlich weiter zugelegt. Sie folgten damit den Vorgaben der Wall Street. Zudem gab es günstige Signale aus China.
Die chinesischen Börsen profitierten von Spekulationen auf baldige Lockerungen der Geldpolitik durch die Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft. Hintergrund ist der Corona-Ausbruch in Shanghai, dem das chinesische Regime mit einer rigiden Zero-Covid-Strategie und entsprechend negativen Folgen für die Wirtschaft begegnet. Allerdings gibt es bei Marktteilnehmern Skepsis, ob nicht eine Lockerung der Maßnahmen sinnvoller wäre.
"Während die abgeriegelten und aufgebrachten Shanghaier auf ihre Essenration via Drohnenlieferung warten, bleiben die Lieferketten in den Westen unter Druck", so die Experten der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Zeichen für chinesische Wachstumsschwäche mehren sich. Dazu passt, dass die WTO kürzlich ihre Prognose für das Wachstum des Welthandels halbierte."
Allerdings gibt es zumindest in Hongkong positive Signale. Dort plant die Lokalregierung, die Corona-Einschränkungen noch im April zu lockern. Der Hang Seng in Hongkong gewann zuletzt 0,74 Prozent auf 21 531,83 Punkte. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland stieg um 1,43 Prozent auf 4199,07 Punkte.
Die südkoreanische Börse hinkte den anderen asiatischen Finanzmärkten dagegen etwas hinterher. Die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) verwiesen dazu auf die jüngste Zinsanhebung, mit der das Leitzinsniveau den höchsten Stand seit August 2019 erreicht habe. Auch die taiwanesische Börse entwickelte sich verhalten. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda begründete das mit den Problemen, mit denen die Unternehmen des Landes wegen der Corona-Restriktionen in China zu kämpfen haben.
Die japanische Börse zog indes weiter an. Der Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 27 172 Punkte. In Australien stieg der S&P/ASX 200 um 0,6 Prozent auf 7523 Zähler.