TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die größeren asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zumeist leichte Gewinne verzeichnet. Sie folgten der kräftigen Erholung an der Wall Street damit aber nur lustlos. Während in Japan wegen eines Feiertages erneut kein Handel stattfand, kehrten die chinesischen Festlandsbörsen nach mehrtägiger Feiertagspause zurück.
Die Sitzung der US-Notenbank sorgte an den Aktienmärkten für Aufatmen, obwohl die erwartete Zinsanhebung deutlich ausfiel. Fed-Chef Powell erklärte nach der Sitzung, dass zwar mehrere weitere Schritte um 0,50 Prozentpunkte möglich seien, die Option noch größerer Zinssprünge werde jedoch derzeit nicht aktiv erwogen. "Diese Aussage sorgte für Erleichterung an den Märkten", begründete die Landesbank Baden-Württemberg die Kurserholung.
Dass die asiatischen Börsen den starken US-Vorgaben nur bedingt folgten, lag an neuen Daten aus China, wie Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda betonte. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor habe im April den zweitstärksten Rückgang seiner Geschichte verzeichnet und damit die Auswirkungen der restriktiven Corona-Maßnahmen eindrücklich gezeigt. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland tendierte zuletzt mit 4014,24 Punkten kaum verändert. Der Hang Seng zog leicht um 0,5 Prozent auf 20 970,36 Punkte an.
Zudem bremste der weitere Ölpreisanstieg die Börsen der meist von Energieimporten abhängigen asiatischen Länder. Auch angesichts der zahlreichen anderen Probleme wie dem Lockdown in China sei das Potenzial für die Aktienmärkte der Region derzeit begrenzt, betonte Halley. So hielten sich denn die Gewinne an den Börsen in Indien und Taiwan in Grenzen, während der australische S&P/ASX 200 um 0,82 Prozent auf 7364,70 Punkte anzog. Im Südkorea pausierten der Handel unterdessen wegen eines Feiertags.