Investing.com - Der Dax ist freundlich in die neue Handelswoche gestartet. Für Unterstützung sorgten Meldungen, wonach die Bundesregierung im Falle einer Rezession wieder neue Schulden machen will und damit die seit 2009 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse opfern will. Aber auch wieder etwas moderatere Töne Trumps im Handelskrieg gaben den deutschen Aktien wieder etwas Aufwind.
Der Dax handelte zuletzt auf 11.638 Zähler und liegt damit 0,65 Prozent im Plus. Für den MDax, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, geht es um 1,13 Prozent auf 25.096 Zähler nach oben. Der SDax steigt um 1,04 Prozent auf 10.476 Zähler, während der TecDax um 1,19 Prozent auf 2.735 Zähler klettert.
Der SPIEGEL hatte am Freitag unter Berufung aus Quellen in Kanzleramt und Bundesfinanzministerium berichtet, dass die Bundesregierung im Falle einer Rezession die Schuldenbremse lockern könnte.
Finanzminister Olaf Scholz hatte am Wochenende 50 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, die im Falle einer Rezession in Deutschland für Konjunkturmaßnahmen bereit gestellt werden könnten. Noch sieht er dafür aber keinen Grund und das, obwohl die Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist.
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump am Wochenende gesagt, dass er keine Geschäfte mit dem chinesischen Tech-Giganten Huawei machen wolle. "Ich will überhaupt keine Geschäfte (mit Huawei) machen, weil sie die nationale Sicherheit (der USA) gefährden", sagte er gegenüber Journalisten.
Heute soll eine Entscheidung gefällt werden, ob die Frist, die einige Geschäfte mit Huawei erlaubt, um weitere 90 Tage verlängert wird oder eben nicht. Zuvor hatte Reuters berichtet, die Frist für das in Kraft treten der US-Sanktionen gegen Huawei werde voraussichtlich um 90 Tage verlängert.
Zugleich schrieb Trump auf seinem Twitter-Konto, dass die Gespräche mit China "sehr gut laufen", aber für einen Deal mit China sei er noch nicht bereit. Er wolle abwarten, wie sich Peking in der Hongkong-Krise verhalte. "Es wäre für mich viel schwieriger, ein Abkommen zu unterzeichnen, wenn er (Xi) in Hongkong Gewalt anwenden würde", sagte Trump.
Trump hatte am Sonntag außerdem gesagt, dass er keine Rezession in den USA sieht. "Ich glaube nicht, dass wir eine Rezession haben", sagte Trump zu Reportern. "Wir schlagen uns sehr gut. Unsere Verbraucher sind reich“, erklärte er mit Blick auf die Steuersenkung.
In der vergangenen Woche ist die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit Dezember 2005 unter das Pendant für Zehnjahrespapiere gefallen. Volkswirte sehen in diesem Signal einen zuverlässigen Indikator für eine heraufziehende Rezession in den USA. Am Markt sorgte dies für schwere Turbulenzen.
Bei den Einzelwerten gefragt waren die Aktien von Bayer (DE:BAYGN), die um 2,37 Prozent zulegten. Positive Analystenkommentare der Bank of America (NYSE:BAC) Merrill Lynch sowie Barclays (LON:BARC) gaben dem Papier einen Schub.
Die Titel von Infineon (DE:IFXGn), Deutsche Bank (DE:DBKGn) und ThyssenKrupp (DE:TKAG) legten um jeweils mehr als 2 Prozent zu
Die Aktie des Chemiekonzerns BASF (DE:BASFN) gewann 1,25 Prozent, nachdem Konzernchef Martin Brudermüller dem Handelsblatt (Montagsausgabe) gesagt hatte, dass man "die Dividende nicht nur mindestens halten, sondern kontinuierlich steigern" will.
Von den 30 DAX-Werten handelte nur RWE (DE:RWEG) im Minus.
In Europa legte der Euro Stoxx 50 um 0,88 Prozent zu. Der französische CAC 40 gewann 0,85 Prozent und der spanische IBEX 35 kletterte um 0,47 Prozent nach oben.
Der Goldpreis gab um 0,89 Prozent auf 1.510 Dollar je Feinunze nach. Für den Ölpreis WTI ging es aufwärts auf 55,48 Dollar je Barrel.