PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag reichlich Schub von den asiatischen Handelsplätzen bekommen und sind mit kräftigen Zuwächsen in die neue Woche gestartet. Für Auftrieb sorgte zudem der Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich, wo das Parteibündnis des französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung gewonnen hatte. Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es am späten Vormittag um 1,05 Prozent auf 3581,07 Punkte hoch.
Mit dem Wahlsieg von Macrons neuer Partei stiegen nun die Hoffnungen, dass der Präsident wichtige Reformen in seinem Land durchbringen könne, schrieb Henry van Dulken von Accendo Markets. Dies sollte einerseits der französischen Wirtschaft, aber auch Europa auf die Sprünge helfen können. Neil Wilson von ETX Capital verwies zudem auf die beginnenden Brexit-Verhandlungen an diesem Montag in Brüssel, wobei es derzeit noch immer unklar sei, wohin Großbritannien eigentlich wolle.
Der französische CAC-40-Index (CAC 40) stieg zuletzt um 1,01 Prozent auf 5316,25 Punkte und der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) gewann 0,64 Prozent auf 7511,55 Zähler.
Unter den Einzelbranchen hatten am Morgen die Autobauer und Zulieferer (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) europaweit die Nase vorn, ihr Subindex zog um 1,16 Prozent an. Der Schockwelle, die der Online-Händler Amazon (2:AMZN) vor dem Wochenende durch den Kauf der US-Biosupermarkt-Kette Whole Foods (2:WFM) ausgelöst hatte, folgte nun eine leichte Erholung: Die Einzelhändler zogen im Schnitt um 0,85 Prozent an.
Im Eurostoxx 50 legten die Papiere des Supermarktkonzerns Ahold Delhaize (7:AD) um 0,60 Prozent zu. An der Londoner Börse gehörten die Branchenkollegen Sainsbury (3:SBRY) und Marks & Spencer (3:MKS) mit Aufschlägen von jeweils rund 2 Prozent zu den am stärksten nachgefragten Werten im "Footsie". Aktien des am Markt ebenfalls als mögliches Übernahmeziel von Amazon gehandelten Online-Supermarkts Ocado verteuerten sich indes um mehr als 8 Prozent.
Ein möglicher Großauftrag bescherte unterdessen den Airbus-Aktien (9:AIR) ein Rekordhoch. Mit 76,36 Euro waren die Titel des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns zu Beginn der weltgrößten Luftfahrtmesse im Pariser Vorort Le Bourget so teuer wie nie zuvor. Zuletzt zählten sie mit einem Plus von 1,80 Prozent auf 76,28 Euro zu den größten Gewinnern im Eurostoxx 50.
Laut einem Medienbericht will der Billigflieger Viva Air Peru für etwa 5 Milliarden US-Dollar rund 30 Flugzeuge vom Typ A320neo und 15 Jets vom Typ A320ceo bestellen. Zudem genehmigte die EU Zahlungen von Deutschland und Frankreich für den Airbus-Helikopter X6.