PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Gute Vorgaben der Börsen aus Übersee haben den europäischen Aktienmärkten am Montag kräftige Kursgewinne beschert. Der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) stieg im frühen Verlauf um 2,66 Prozent auf 3170,34 Punkte. In der Vorwoche hatte der Leitindex der Eurozone noch insgesamt 0,80 Prozent eingebüßt. Die in Europa überwiegend schlechter als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes taten der guten Stimmung zu Wochenbeginn keinen Abbruch.
"Schlechte Nachrichten werden am Markt wieder positiv gewertet und in Kursgewinne umgesetzt", sagte Experte Mike van Dulken vom Wertpapierhändler Accendo Markets. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht hatte die Indizes in den USA am Freitag letztlich angetrieben. Anleger hatten ihre zunächst negative Reaktion überarbeitet und auf eine Verzögerung bei der Zinswende gesetzt.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) stieg am Montagmorgen um 2,63 Prozent auf 4576,26 Punkte, angeführt von den Aktien des Stahlkonzerns ArcelorMittal (ASX:MT) mit plus 7,60 Prozent. Die Citigroup hatte den Titel um zwei Stufen von "Sell" auf "Buy" gehoben. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) verbesserte sich außerhalb der Eurozone um 1,88 Prozent auf 6244,97 Punkte. Kursgewinne bei den Rohstoffwerten und auch im Finanzbereich halfen dem "Footsie" nach oben.
Angeführt wurde der Anstieg in Europa auch insgesamt von den Rohstoffwerten: Der Branchenindex Stoxx 600 Basic Resources (DJX:SXPP) sprang um fast 4 Prozent nach oben. Die am Boden liegenden Preise für Edel- und Nicht-Edelmetalle stabilisierten sich weiter und konnten sich zum Teil etwas erholen. Alles voran preschten Glencore-Papiere (ISE:GLEN) in London um 5,79 Prozent nach oben. Nach der Eröffnung hatten sie um mehr als 20 Prozent zugelegt. Van Dulken verwies auf Berichte, dass Glencore für Gebote offen sei und Teile des Agrargeschäfts abgeben wolle. Zudem stufte die Societe Generale (PARIS:SOGN) das Papier auf "Buy" hoch.
In Zürich zählten die Aktien von Richemont (VTX:CFR) mit einem Plus von 4,35 Prozent zu den größten Gewinnern. Der Luxusgüterkonzern hatte sich optimistisch zu den Vorteilen aus dem Zusammenschluss seiner Internetplattform Net-A-Porter mit den Aktivitäten des italienischen Bekleidungshändlers Yoox geäußert.
Nachzügler waren dagegen erneut die Autowerte: Der europaweite Branchenindex Stoxx 600 Automobiles & Parts (DJX:SXAP) konnte lediglich um 0,96 Prozent zulegen. Das Aktienbarometer leidet weiterhin unter der Kursschwäche der Vorzugsaktie von Volkswagen(XETRA:VOW3). Sie stand mit einem Abschlag von 3,07 Prozent am Ende des Eurostoxx-50-Index. Hintergrund ist weiter der Skandal um manipulierte Abgastests bei VW.