PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Donnerstag mehrheitlich nachgegeben. Sie folgten damit der durchwachsenen Entwicklung an den US-Börsen und an den asiatischen Märkten. Angesichts des anhaltenden Handelsstreits zwischen den USA und China dominierte die Vorsicht. "Der Handelsstreit aber bleibt das Damoklesschwert, unter das sich Anleger stellen und dessen Herabfallen sie befürchten müssen, wenn sie jetzt einsteigen", merkte Analyst Jochen Stanzl von CMC Marktes in einem Kommentar an.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es zuletzt um 0,29 Prozent auf 3429,49 Punkte nach unten. Der französische CAC-40 (CAC 40)-Index gab um 0,21 Prozent auf 5361,02 Punkte nach, während der britische FTSE 100 um 0,17 Prozent auf 7640,39 Punkte stieg.
Für die Eurozone stehen am Nachmittag noch Daten zum vorläufigen Verbrauchervertrauen für Juni an. "Wir rechnen mit einem leichten Rückgang von 0,2 auf 0,0 Punkte", schrieben die Investmentstrategen der Postbank. "Dies wäre aber immer noch ein ausgesprochen hohes Niveau, das für eine weiterhin lebhafte Konsumdynamik im Euroraum spricht."
Schwächster Einzelsektor waren die Autowerte. Der Stoxx Europe 600 der entsprechenden Titel (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) fiel um 2,29 Prozent. Die Aktie von Daimler (4:DAIGn) sank nach einer Gewinnwarnung um 4,45 Prozent und zog die gesamte Branche nach unten. Der Konzern rechnet mit einer Zurückhaltung chinesischer Autokäufer und verwies zudem auf Kosten wegen des Rückrufs mehrerer hunderttausend Dieselfahrzeuge in Europa. Im laufenden Jahr wird bei dem Autokonzern nun ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) leicht unter Vorjahresniveau erwartet.
Besser hielten sich die Technologiewerte (STOXX Europe 600 Technology), die sich mit einem Plus von 0,03 Prozent gut behaupteten. Ein starker Ausblick des US-Chipherstellers Micron Technology und die anhaltende Aufwärtsbewegung der US-Technologiebörse Nasdaq stützen die Branche. Stärkster Sektor waren jedoch die Pharmawerte (STXE Health Care PR) mit 1,06 Prozent Aufschlag. Der dänische Insulinspezialist Novo Nordisk (15:NOVOb) hatte positive Studiendaten zu einem Medikament veröffentlicht, woraufhin die Aktien um 4,37 Prozent zulegten.
Am britischen Aktienmarkt erholten sich die gebeutelten Anteile von Dixons Carphone (LON:DC). Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 hatten keine neuen Enttäuschungen zutage gefördert. Dixons kletterten um 2,99 Prozent.