PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den Gewinnen zu Wochenbeginn haben die europäischen Börsen am Dienstag etwas nachgegeben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,33 Prozent auf 4465,56 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,24 Prozent auf 7395,41 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 mit 7472,74 Zählern um 0,2 Prozent fiel.
Trotz guter Vorgaben aus Asien seien Marktteilnehmer vorsichtig, betonte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank wolle sich niemand allzu weit aus dem Fenster lehnen. "Das anstehende Treffen der EZB bestimmt den Ton für 2024", so Charles Diebel, Leiter Anleihen bei Mediolanum International Funds. Die EZB wird sich am Donnerstag äußern.
Stärkster Sektor war der der Rohstoffwerte. Sie profitierten von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zu China. Danach sollen die Aktienmärkte des rohstoffhungrigen Landes laut mit der Sache vertrauten Personen durch ein umfangreiches staatliches Maßnahmenpaket gestützt werden. Auch Ölwerte (NYSE:XLE) waren gefragt. Sie profitierten von den anhaltenden Unsicherheiten in Nahost, wie Analyst Veyret anmerkte.
Der Telekomsektor litt dagegen unten den Abgaben von Ericsson (ST:ERICa) . Der Telekomausrüster war im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Schweden hatten vor allem im Netzwerkgeschäft mit der geringen Investitionsbereitschaft ihrer Kunden in 5G-Komponenten zu kämpfen. Zwar lief das Schlussquartal trotz eines prozentual zweistelligen Umsatzeinbruchs besser als von Analysten erwartet, doch sieht der Konzern weiter wenig Licht am Horizont.
Auch Pharmawerte schwächelten. Hier fielen Sanofi (EPA:SASY) um 1,7 Prozent. Sanofi kauft das US-Biotech-Unternehmen Inhibrx für bis zu mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Analysten äußerten sich positiv. Mit Inhibrx stärkten die Franzosen das Geschäft mit potenziellen Mitteln gegen seltene Krankheiten strategisch, schrieb Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan (NYSE:JPM).
Eine Studie der UBS (SIX:UBSG) bescherte dagegen Saint-Gobain ein Plus von 1,5 Prozent. Mit der Normalisierung der Kapitalmarktzinsen werde sich auch der Wohnungsmarkt erholen, schrieb Analyst Gregor Kuglitsch. Zudem sei die Aktie des Baustoffkonzerns attraktiv bewertet.
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