PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Freitag an die ruhige Entwicklung vom Vortag angeknüpft. Eine ganze Reihe von Daten hielt die Anleger zurück. Am Nachmittag stehen die US-Erzeugerpreise und das US-Verbrauchertrauen auf dem Programm. Zudem berichten mehrere US-Finanzunternehmen ihre Zahlen. "Von nun an dürften die Märkte wieder stark auf die hereinkommenden Quartalszahlen schauen", hieß es in einem Kommentar der Landesbank Baden-Württemberg.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte kaum verändert mit 4967,50 Punkten. Auch außerhalb des Euroraumes passierte nicht viel. Der Schweizer SMI trat ebenfalls auf der Stelle, während der britische FTSE 100 um 0,21 Prozent auf 8.220,56 Zähler nachgab.
Die Veränderungen der Sektoren bewegten sich in engen Grenzen, zumal es nur wenige Nachrichten zu Einzelwerten gab. Sanofi (EPA:SASY) gehörten zu den Ausnahmen. Der französische Pharmakonzern hat einen möglichen Partner für sein Geschäft mit verschreibungsfreien Arzneien gefunden. Der Investmentgesellschaft Clayton Dubilier & Rice (CD&R) könnte einen kontrollierenden Anteil von 50 Prozent an der Sparte erwerben, teilte Sanofi mit. Beide Seiten hätten Gespräche über den Einstieg von CD&R bei der Sanofi-Sparte mit dem Namen Opella gestartet. Opella bietet rezeptfreie Medikamente, Vitaminprodukte, Mineralstoffe und andere Nahrungsergänzungsmittel an.
Insidern zufolge war für die gesamte Sparte ein Kaufpreis von etwa 15 Milliarden US-Dollar (16,4 Milliarden Euro) im Gespräch. Dies hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtet und sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen berufen. Experten hatten zu einem früheren Zeitpunkt sogar 19 Milliarden Euro für möglich gehalten. Die Pläne für eine Abspaltung von Opella waren schon länger bekannt.
Schwächster Sektor waren die Autowerte. Hier gab es neue Absatzzahlen von Volkswagen (ETR:VOWG) . Der Konzern hatte im dritten Quartal erneut weniger Autos verkauft als vor einem Jahr. Die Aktie gab um 0,6 Prozent nach. Der Autokonzern Stellantis (NYSE:STLA) trennt sich unterdessen von seiner Finanzchefin Natalie Knight. Nachfolger wird Doug Ostermann. Auch an der Spitze der Konzerntöchter Maserati und Alfa Romeo gibt es Wechsel. Die Aktie verlor über drei Prozent.
Unter den kleineren Werten zogen unterdessen TomTom um über fünf Prozent an. Die Zahlen des niederländischen Herstellers von Navigationssystemen waren nach Ansicht von Analysten zwar nur durchwachsen ausgefallen, doch angesichts der Kursschwäche seit April genügt dies für Gewinne.