PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Europas haben am Montag überwiegend moderat zugelegt. Das Inkrafttreten der neuer, gegenseitiger Strafzölle von USA und China Anfang September war lange bekannt und daher ohne Kurswirkung. Dagegen werteten die Anleger es zugleich positiv, dass beide Seiten die Handelsgespräche fortsetzen wollen. Stützend wirkten auußerdem aktuelle Stimmungsdaten aus der chinesischen Industrie und auch aus der Eurozone. Sie waren überwiegend etwas besser als erwartet ausgefallen.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann am späten Vormittag 0,13 Prozent auf 3431,27 Punkte. In Paris rückte der Cac-40-Index (CAC 40) um 0,06 Prozent auf 5483,64 Punkte vor und in London stieg der FTSE 100 um 0,96 Prozent auf 7276,05 Zähler. Da die Börsen in den USA wegen des Feiertags "Labor-Day" an diesem Montag geschlossen bleiben, dürften neue Impulse am Nachmittag Mangelware bleiben.
Der Blick auf aktuelle Daten zeigte, dass sich im August die Stimmung in der Industrie der Eurozone von niedrigem Niveau aus etwas aufhellen konnte. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im Vergleich zum Juli um 0,5 Punkte auf 47,0 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit in einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Schätzung wurde damit bestätigt. Im Vormonat war der stark beachtete Indikator auf einen mehrjährigen Tiefstand gefallen.
Auf der britischen Industrie indes lasten der US-chinesische Handelskonflikt, vor allem aber der ungewisse Brexit-Fortgang immer schwerer. Der britische Einkaufsmanagerindex sank im August, während Analysten einen Anstieg erwartet hatten. Das wiederum drückte das britische Pfund spürbar, was am britischen Aktienmarkt positiv ankam. Denn: exportorientierte britische Unternehmen können beim Warenabsatz auf den Weltmärkten von einer billigeren heimischen Währung profitieren.
Europaweit legten die einzelnen Branchen mehrheitlich an diesem Tag zu, wobei der Lebensmittelsektor mit einem Plus von 1,0 Prozent die größten Gewinne verzeichnete. Schlusslicht war die Technologiebranche mit einem Abschlag von 0,60 Prozent. Amadeus IT (11:AMA) etwa hielten im EuroStoxx die rote Laterne und gaben um 1,3 Prozent nach. SAP (4:SAPG) verloren 0,6 Prozent und ASML (7:ASML) gaben um 0,5 Prozent nach.
Im SMI (SMI) gewannen Adecco (5:ADEN) als Spitzenwert knapp 2 Prozent. Die Credit Suisse (SIX:CSGN) hatte die Aktie auf "Outperform" hochgestuft. Die Frühindikatoren stabilisierten sich, schrieben die Experten und sehen weiteres Margenpotenzial für den Personalvermittler.