PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben nach der jüngsten Rally einen Gang zurückgeschaltet. So bewegte sich der EuroStoxx (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone bis zum späten Donnerstagvormittag kaum und lag zuletzt 0,14 Prozent im Minus bei 3430,77 Punkten. Hoffnungen auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie besser als befürchtete Stimmungsdaten aus China und der Eurozone hatten das Börsenbarometer am Mittwoch noch auf ein Halbjahreshoch getrieben.
Der französische Leitindex Cac 40 (CAC 40) gab um 0,32 Prozent auf 5451,16 Punkte nach. Für den britischen FTSE 100 (GB0001383545) ("Footsie") ging es um 0,59 Prozent auf 7374,73 Zähler nach unten. In London drückten Verluste bei den zuletzt sehr gut gelaufenen Minen- (Stoxx 600 Basic Resources PR) und Ölwerten (STOXX Europe 600 Oil & Gas) auf die Stimmung.
Auch viele Bankaktien (Stoxx 600 Banks) notierten europaweit im Minus. So verloren die Anteilsscheine von Unicredit (MI:CRDI) mehr als 1 Prozent. Beim Ringen um die Zukunft der großen deutschen Privatbanken bringt sich einem Pressebericht zufolge wieder einmal die italienische Großbank ins Spiel.
Die Unicredit, die bereits seit der Übernahme der HypoVereinsbank im Jahr 2005 in Deutschland vertreten ist, erwäge ein Gebot für die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank (4:CBKG), berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf einige mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass die Unicredit bei den derzeitigen Gesprächen zwischen der Deutschen Bank (4:DBKGn) und der Commerzbank dazwischenfunkt. Während die Papiere der Commerzbank gut 2 Prozent gewannen, verloren die Anteilsscheine der Deutschen Bank rund 1,5 Prozent.
Bei der dänischen Container-Reederei Moller-Maersk (15:MAERSKb) wurde die Abspaltung von Maersk Drilling vollzogen. Das Unternehmen ist Partner von Öl- und Gaskonzernen für ihre Bohraktivitäten.