PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach weiteren Kursgewinnen an der Wall Street haben die europäischen Börsen am Dienstag an den guten Wochenstart angeknüpft. Der EuroStoxx 50 schaffte es mit 4350 Punkten über seine 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend anzeigt. Zuletzt lag der Leitindex der Eurozone noch mit 0,5 Prozent im Plus bei 4338 Punkten. Das Jahreshoch von 4412 Punkten aus dem Mai ist in Sichtweite.
Der französische Cac 40 legte am Dienstagvormittag ebenfalls ein halbes Prozent zu auf 7286 Punkte, und der britische FTSE 100 verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 7586 Punkte.
Am frühen Nachmittag stehen in den USA Inflationsdaten auf der Agenda. Am Mittwoch und Donnerstag folgen dann die Leitzinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank. Der Markt rechne mit einer etwas gesunkenen Inflations-Kernrate in den USA, hieß es bei der Commerzbank (ETR:CBKG). Dies würde auch die erwartete Pause im Zinserhöhungszyklus in den USA untermauern. Von der EZB wird dagegen eine weitere Erhöhung erwartet.
Besonders gefragt sind konjunktursensible Rohstoffwerte. Der Stoxx Europe 600 Basic Resources erholte sich auf das höchste Niveau seit fast zwei Monaten. Auf Jahressicht bleibt er aber im bisherigen Jahresverlauf schwächster Branchenindex mit noch 8,5 Prozent Minus.
Die Technologiewerte im Stoxx Europe 600 Technology setzten derweil ihre Rally auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2022 fort. Sie sind mit einem Plus von 27 Prozent 2023 die besten neben Tourismus- und Freitzeitwerten.
Die Papiere von ASM International gewannen zeitweise mehr als 5 Prozent. Analyst Alexander Duval von Goldman Sachs (NYSE:GS) hält die Niederländer nach einer Gesprächsrunde mit ihrem Chef Benjamin Loh weiter für einen der entscheidenden "Digital Enabler" - also ein Unternehmen, das anderen den Weg in die Digitalisierung ebnet.