FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag erneut ein träger Handel ab. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Dax (DAX) signalisierte gut eine Stunde vor dem Handelsstart ein minimales Minus von 0,02 Prozent auf 12 558 Punkte. Bereits am Montag hatte der hiesige Leitindex lediglich ein moderates Plus geschafft. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Börsenbarometer der Eurozone dürfte ebenfalls wenig verändert in den Tag starten.
Marktbeobachter verwiesen am Morgen darauf, dass den Anlegern derzeit die richtige Idee fehlt, in welche Richtung es für die Märkte in nächster Zeit gehen wird. Schlechte Nachrichten wie etwa die Warnung des Internationalen Währungsfonds, dass sich die Lage der Weltwirtschaft wegen politischer Unsicherheiten leicht eintrübe, sorgten derzeit für Zurückhaltung unter den Anlegern.
Schlechte Stimmung kommt auch aus der laufenden Berichtssaison. Maue Quartalszahlen sorgten bei der Videoplattform Netflix (2:NFLX) im nachbörslichen US-Handel für einen Kurssturz. "Sollten mehrere Überraschungen dieser Art kommen, könnten die Börsianer schnell nervös werden", kommentierte dies Thomas Altmann von QC Partners.
Hierzulande profitierte der Autozulieferer Hella (4:HLE) stark von neuen Trends der Branche wie dem Autonomen Fahren. In den zwölf Monaten bis Ende Mai zogen sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis stark an. Das Unternehmen habe starke Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, schrieb Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM). Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Hella-Aktien gut 4 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs zu Wochenbeginn.
Der Industriekonzern Thyssenkrupp (4:TKAG) muss derweil nach dem überraschenden Rücktritt von Unternehmenschef Heinrich Hiesinger einen weiteren wichtigen Abgang verkraften: Ulrich Lehner wird mit Wirkung zum 31. Juli 2018 sein Mandat als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp AG niederlegen und aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Anleger verbinden damit die Hoffnung, dass der Konzern tiefgreifender umgestaltet wird als bislang gedacht. Auf Tradegate lagen die Papiere moderat im Plus.
Für Bewegung könnten auch Analystenkommentare sorgen. So äußerte sich die US-amerikanische Investmentbank Wells Fargo skeptisch zu den Aktien des Sportartikelherstellers Adidas (4:ADSGN). Zur Deutschen Bank (4:DBKGn) gab es derweil eine positive Studie der Commerzbank (DE:CBKG). Die Deutsche Bank hatte am Montag mit einem unerwartet hohem Gewinn überrascht.