FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank positiver Vorgaben aus Übersee dürfte der Dax (DAX) am Mittwoch an seine jüngsten Gewinne anknüpfen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Stunde vor dem Start ein Plus von 0,19 Prozent auf 12 515 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone wurde ebenfalls etwas höher erwartet.
Die Anleger freuten sich zuletzt über die Haushaltseinigung in den USA und setzen zudem weiter auf mehr Billiggeld von den Notenbanken. Zahlreiche Gewinnwarnungen wurden so gut weggesteckt.
Ferner scheint sich nun auch in den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA und China wieder etwas zu tun. Berichten zufolge reisen US-Diplomaten am Montag zu Gesprächen nach Peking.
Zuvor steht mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag aber noch der Wochenhöhepunkt auf dem Programm. Er könnte im Verlauf gerade nach dem starken Anstieg für zunehmende Zurückhaltung sorgen, da zuletzt bereits viele Anleger auf eine noch lockerere Geldpolitik spekuliert hatten.
Derweil nimmt die Berichtssaison richtig Fahrt auf. Im Dax präsentieren Daimler (4:DAIGn) und Deutsche Bank (4:DBKGn) nach bereits bekannten Eckdaten ihre endgültigen Zahlen und Covestro (4:1COV) legte seinen Zwischenbericht vor. Eine schwächere Nachfrage der wichtigen Autobranche und harter Wettbewerb setzen dem Kunststoffspezialisten zu. Allerdings brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht so stark ein wie befürchtet und der Jahresausblick wurde bestätigt. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Aktien gut 2 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag.
Der Radikalumbau mit der Streichung von 18 000 Jobs riss die Deutsche Bank im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen als gedacht. Auf Tradegate ging es für die Papiere um 3,5 Prozent nach unten. Die Fondstochter DWS (4:DWSG) verdiente derweil dank positiver Märkte, eines weiter anhaltenden Mittelzuflusses und niedrigerer Kosten deutlich mehr. Damit legten die Anteilsscheine auf Tradegate um knapp 1 Prozent zu.
Unter den im MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gelisteten Unternehmen rückt unter anderem Metro (0:B4B) in den Fokus. Der Handelskonzern hatte im dritten Quartal dank eines späten Ostergeschäfts mehr umgesetzt. Der Experte Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein Research sah zudem beim Gewinn die Erwartungen übertroffen. Darüber hinaus empfahlen Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens, das Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinksy nicht anzunehmen. Auf Tradegate fielen die Papiere um fast 1 Prozent.
Für die Anteilsscheine von Hugo Boss (4:BOSSn) ging es auf Tradegate um rund 4 Prozent nach unten. Der Aktionär Xinglee International hatte sich von 1,8 Millionen Aktien des Modekonzerns getrennt.