FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag vor dem US-Arbeitsmarktbericht weiter zugelegt und bleibt damit im November im Aufwind. Gegen Mittag gewann der deutsche Leitindex 0,28 Prozent auf 15 186,25 Punkte - etwas weniger als noch im frühen Handel. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell ein Zuwachs von 3,4 Prozent ab.
Der tags zuvor schon besonders starke MDax der mittelgroßen Unternehmen legte auch am Freitag nochmals deutlicher zu als der Dax, er stand zuletzt 1,45 Prozent höher auf 25 089,56 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab seine Gewinne indes fast ab. Die zurückhaltende Prognose des US-Technologieschwergewichts Apple (NASDAQ:AAPL) war zunächst kein Stimmungsdämpfer.
Mit der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag dürfte sich zeigen, ob die Tendenz freundlich bleibt oder nicht. Bislang zeige der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten keine Schwächen, hieß es dazu von den Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit Blick auf den Jobbericht an diesem Freitag sei aber von einer Beruhigung auszugehen. Sollte sich der Beschäftigungsaufbau abkühlen, würde die Wahrscheinlichkeit eines zusätzlichen Zinsschritts der US-Notenbank Fed weiter sinken.
Am Markt hält derzeit jedenfalls die Hoffnung auf einen erreichten US-Zinsgipfel nach der Leitzinsentscheidung der Fed am Mittwoch an. Sollten die Zentralbanken ihren Zinserhöhungszyklus beendet haben, könnte die Rally an den Aktienmärkten weitergehen, gab sich Börsen-Experte Mohit Kumar von Jefferies zuversichtlich für den weiteren Verlauf im November. Im Bewusstsein blieben aber die geopolitischen Risiken. Kumar wies zudem darauf hin, dass an den vergangenen Freitagen Investoren jeweils Risiken vor den Wochenenden reduziert hätten, die Märkte sich dann an den Montagen aber wieder erholt hätten.
Aus dem Dax standen am Freitag der Immobilienkonzern Vonovia (ETR:VNAn) und der Autobauer BMW (ETR:BMWG) mit Quartalszahlen im Blick. BMW erzielte im dritten Quartal mehr Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft als gedacht. Die Papiere verteuerten sich um 3,5 Prozent. Die Bayern hätten ein starkes Quartal hinter sich, lobten die Analysten der Bank JPMorgan (NYSE:JPM).
Vonovia legten um 6,3 Prozent zu und setzten ihren positiven Trend der vergangenen Tage, getragen von der Hoffnung auf nachlassende Zinsbelastungen, fort. Das dritte Quartal habe den Erwartungen entsprochen, hieß es aus dem Handel. Bei dem geplanten Verkauf von Wohnungen kommt Vonovia voran.
Im SDax der kleineren Werte standen der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones (ETR:KRNG) und der Technologie-Konzern Kontron im Blick. Bei Krones lobten Händler wie Analysten die Auftragslage, die Aktien gewannen 2,7 Prozent. Kontron kletterten nach einer Anhebung der Gewinnprognose auf Rekordhoch und gewannen zuletzt noch gut vier Prozent.
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers (ETR:SHLG) überprüft Kreisen zufolge sein Diagnostik-Geschäft. Dies könne zu einem Verkauf oder einer Abspaltung des In-Vitro-Bereichs führen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien reagierten mit einem Plus von drei Prozent.