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Aktien Frankfurt: Dax fällt wieder zurück - Außenministertreffen enttäuscht

Veröffentlicht am 10.03.2022, 12:16
Aktualisiert 10.03.2022, 12:31
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag nach der kräftigen Erholung am Vortag wieder deutlich nachgegeben. Neben enttäuschten Hoffnungen auf Fortschritte bei der Beendigung des Ukraine-Kriegs sorgte der am frühen Nachmittag anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) für Zurückhaltung bei den Anlegern.

Nach zeitweise geringeren Abschlägen büßte der deutsche Leitindex gegen Mittag 2,08 Prozent auf 13 559,27 Punkte ein. Zur Wochenmitte hatte er noch eine fulminante Erholungsrally hingelegt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank zuletzt um 1,31 Prozent auf 29 650,86 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,12 Prozent auf 3686,12 Zähler bergab.

Das mit Spannung erwartete Außenministertreffen der Ukraine und Russlands im türkischen Antalya war nach anderthalb Stunden beendet. Nach Angaben des ukrainischen Ministers Dmytro Kuleba gab es keine entscheidenden Fortschritte. Es sei auch nicht gelungen, humanitäre Korridore für die Stadt Mariupol am Asowschen Meer zu vereinbaren, sagte Kuleba nach dem Treffen.

Sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow wies derweil Vorwürfe eines Angriffs auf eine Geburtsklinik in Mariupol als Falschmeldung zurück. Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow.

Derweil steckt die EZB in der Zwickmühle. Eigentlich schien sie bereit, bei ihrer Sitzung an diesem Donnerstag den Ausstieg aus der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik einzuläuten. Doch der russische Krieg gegen die Ukraine birgt neue Risiken für Inflation und Wirtschaft und erschwert es den Währungshütern, ihre Anleihenkäufe zurückzufahren. Zudem haben sie sich festgelegt, die seit Jahren rekordniedrigen Zinsen erst dann anzuheben, wenn sie kein frisches Geld mehr in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen stecken.

Das Einlagengeschäft der Banken würde von steigenden Zinsen profitieren. Zudem müssen sie für Geld, welches sie bei der EZB parken, seit Juni 2014 Zinsen zahlen. Vor dem Zinsentscheid zählten Bankenaktien europaweit zu den größten Verlierern. Im Dax ging es für Deutsche Bank (DE:DBKGn) um fast viereinhalb Prozent bergab - dass sie ebenso wie die Schweizer Konkurrentin Credit Suisse (SIX:CSGN) ihre Risiken im Russland-Geschäft angesichts des Ukraine-Konflikts als überschaubar einschätzt, half beiden Aktien nicht. Die Commerzbank (DE:CBKG) war mit einem Minus von über sechseinhalb Prozent größter MDax-Verlierer.

Außerdem ging die Berichtssaison in Deutschland weiter. An der MDax-Spitze lag der Düngemittel und Salzkonzern K+S (DE:SDFGn) dank eines Kursanstiegs um gut sieben Prozent. JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi sah die endgültigen Jahreszahlen und den Ausblick zwar im Rahmen vorheriger Unternehmensaussagen. Sein Kollege Markus Mayer von der Baader Bank hob aber hervor, die vorgeschlagene Dividende und der bereinigte Barmittelzufluss fielen etwas besser aus als erwartet.

Derweil sanken die Aktien von Hannover Rück (DE:HNRGn) um rund 2,7 Prozent. Der Rückversicherer will nach einem Gewinnsprung im zweiten Corona-Jahr die Dividende kräftig auf insgesamt 5,75 Euro je Aktie anheben. Die darin enthaltene Sonderdividende falle aber niedriger als erhofft aus, monierte das Analysehaus Jefferies.

Die Anteilsscheine von Hugo Boss (DE:BOSSn) büßten über sechs Prozent ein, obwohl der Modekonzern für das vergangene Jahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung berichtet hatte. 2022 erwarten die Metzinger zudem ungeachtet der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein Rekordjahr. Ein Händler sah den Ausblick unter den Erwartungen, räumte aber ein, dieser könnte sich als konservativ erweisen.

Bei Compugroup musste die Anteilseigner trotz guter Jahreszahlen einen Kursrückgang von mehr als vier Prozent verkraften. Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter berichtete dank Zukäufen ein kräftiges Wachstum, bestätigte den Ausblick auf 2022 und sieht sich auf einem guten Weg zu seinen mittelfristigen Zielen. Analyst Alexander Thiel von Jefferies Research erinnerte aber als potenzielle Belastung an den jüngst verkündeten MDax-Abstieg. LEG -Papiere verbilligten sich nach der Zahlenvorlage des Immobilienkonzerns um rund drei Prozent.

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