FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax (DAX) ist zu Beginn der verkürzten Handelswoche etwas die Puste ausgegangen. Der deutsche Leitindex büßte anfänglich moderate Gewinne ein und stand gegen Montagmittag 0,25 tiefer Prozent bei 12 194,08 Punkten. Nach der Rally im Zuge des Wahlsiegs des US-Präsidenten Donald Trump sei der Dax leicht überhitzt, schrieben die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar.
Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX) bewegte sich mit minus 0,05 Prozent auf 24 190,34 Punkte kaum vom Fleck. Dank der Aussicht auf eine hohe Übernahmeprämie griffen die Anleger aber bei den Aktien des Arzneimittelkonzerns Stada (4:STAGn) zu.
Der Technologie-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,15 Prozent auf 2049,28 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wiederum gab leicht nach.
SORGEN UM SYRIEN UND NORDKOREA
Die Anleger blieben rund um den Globus wegen der aktuellen weltpolitischen Risiken vorsichtig, schrieb Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Handelshaus AxiTrader. Nicht nur die Situation in Syrien und ein potentieller Konflikt zwischen den USA und Russland sorgten für Nervosität. Auch die Ereignisse auf der koreanischen Halbinsel würden mit Spannung verfolgt. Die USA demonstrieren gegenüber der Führung in Nordkorea militärische Macht und setzten Kriegsschiffe in Marsch, um sie näher an die koreanische Halbinsel heranzubringen.
In Frankfurt endet der Handel in der laufenden Karwoche bereits am Donnerstag. Erster Handelstag nach Ostern ist dann wieder Dienstag, der 18. April.
ÜBERNAHMEOFFERTE FÜR STADA
Zu Wochenbeginn interessierten sich die Anleger vor allem für Übernahmen. So entschieden die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven den Bieterwettbewerb um Stada für sich. Dabei legte das Konsortium beim Preis noch eine Schippe drauf und setzte sich damit gegen die Konkurrenz aus Permira und Advent durch.
Das Angebot bewertet Stada nun mit ungefähr 5,3 Milliarden Euro, rund 750 Millionen Euro mehr als zunächst vorgesehen. Dabei bieten Bain Capital und Cinven 65,28 je Aktie plus einer Dividende von 0,72 Euro je Aktie, sprich insgesamt 66 Euro je Aktie. Die Papiere zogen um knapp 11 Prozent auf 64,51 Euro an und waren damit der klare Gewinner im MDax. Im frühen Handel hatten sie bei 64,95 Euro ein Rekordhoch erreicht.
HENKEL AM DAX-ENDE
Der Medizinkonzern Fresenius (4:FREG) ist am US-Generikahersteller Akorn (2:AKRX) interessiert. Die Fresenius-Tochter Kabi befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Erwerb. Akorn sei sehr profitabel, sagte ein Börsianer. Allerdings werde die Transaktion sicherlich nicht billig. Die Fresenius-Papiere legten etwas zu.
Schlusslicht im Dax waren die Vorzugsaktien von Henkel (4:HNKG_p) mit einem Minus von 1,64 Prozent. Die Bank Goldman Sachs (NYSE:GS) empfahl die Papiere des Konsumgüterherstellers zum Verkauf. Analyst Fulvio Cazzol verwies auf Sorgen wegen steigender Kosten sowie Anzeichen eines härteren Preisdrucks durch den US-Konkurrenten Procter & Gamble (1:PG).