FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Montag den Grundstein für eine Jahresend-Rally gelegt. Dank des Rückenwindes von der tonangebenden Wall Street schloss der deutsche Leitindex 1,59 Prozent höher bei 13 312,30 Punkten. Das Börsenbarometer verzeichnete damit den größten prozentualen Tagesgewinn seit Anfang November und erreichte das höchste Niveau seit etwa fünf Wochen.
Die Indizes in der zweiten deutschen Börsenreihe zogen ebenfalls deutlich an. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte kletterte um 1,54 Prozent auf 26 444,27 Zähler, und für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 1,13 Prozent auf 2560,57 Punkte nach oben.
Die Aussicht auf eine baldige Verabschiedung der Steuerreform in den USA hatte die Indizes an der Wall Street in neue Rekordhöhen getrieben. Wie es hieß, könnte ein Kompromiss zeitnah die beiden wichtigen US-Kammern passieren und dann von Donald Trump noch vor den Feiertagen unterzeichnet werden.
Auch wenn das Vorhaben vor allem US-Unternehmen entlasten dürfte, hebt die Aussicht darauf auch hierzulande die Stimmung unter den Anlegern, die zuletzt vergeblich auf einen großen Kurstreiber gewartet hatten. Neben der politischen Landschaft verbessere sich in Deutschland auch das wirtschaftliche Umfeld, ergänzte Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK.
Auf Unternehmensseite standen Vonovia-Aktien (4:VNAn) wegen eines 5,2 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebots für den österreichischen Konkurrenten Buwog (4:BWOG) im Mittelpunkt. Händler bezeichneten den 18-prozentigen Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag als "ordentlich". Nach schwächerem Start konnten sich die Vonovia-Papiere aber mit letztlich gut einem Prozent ins Plus vorarbeiten. Laut Jefferies-Analyst Thomas Rothäusler passen die Österreicher gut zu dem deutschen Immobilienkonzern.
Die RWE-Aktien (4:RWEG) stiegen um gut 3 Prozent und starteten damit einen Erholungsversuch, nachdem sie an den vergangenen drei Tagen wegen einer Gewinnwarnung der Ökostrom-Tochter Innogy (4:IGY) um rund 19 Prozent eingebrochen waren. Deren Papiere rückten im MDax um mehr als 2 Prozent vor.
An der Dax-Spitze verteuerten sich die Anteilsscheine der Deutschen Bank (4:DBKGn) um 3,39 Prozent. In den USA war eine milliardenschwere Klage der Stiftung Wertheim Jewish Education Trust gegen das Finanzinstitut abgewiesen worden.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,37 Prozent auf 3609,42 Punkte nach oben. Der Pariser Cac 40 (CAC 40) schloss ähnlich klar im Plus, während der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) angesichts des starken Pfunds, das Exporte verteuern kann, weniger deutlich zulegte. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zum europäischen Handelsschluss knapp ein Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,14 Prozent am Freitag auf 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) sank um 0,08 Prozent auf 141,47 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) gab um 0,11 Prozent auf 163,39 Punkte nach. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1795 (Freitag: 1,1806) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8478 (0,8470) Euro.