FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Wochenschluss von seinen teils deutlichen Vortagesverlusten erholt. Mit Rückenwind aus den USA stieg der Leitindex Dax (DAX) bis zum frühen Freitagnachmittag um 0,17 Prozent auf 13 012,15 Punkte. Damit liegt das Rekordhoch vom Mittwoch bei 13 095 Zählern wieder in Reichweite.
Der MDax (MDAX), in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, legte um 0,24 Prozent auf 26 083,21 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 0,42 Prozent auf 2505,46 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand ebenfalls moderat im Plus.
Die tonangebende Wall Street dürfte mit Gewinnen in den Tag starten. Nach Handelsschluss am Donnerstag hatte der US-Senat einen Haushaltsentwurf verabschiedet und damit eine Hürde für die von Präsident Donald Trump geplante Steuerreform aus dem Weg geräumt. Dies habe den Risikoappetit der Anleger geweckt, schrieb Analyst Mike van Dulken vom Handelshaus Accendo Markets. Trump hatte bei seinen Plänen für eine Steuerreform immense Erleichterungen vor allem für Unternehmen versprochen.
Der jüngste Schwächeanfall des Dax könnte schnell wieder vorbei sein, schrieben die Experten vom Börsenmagazin Index-Radar. Zumindest werde vorläufig schon an der ersten potenziellen Kaufzone im Kursbild wieder eine deutlich erhöhte Nachfrage sichtbar.
Derweil ging die Berichtssaison in Deutschland in eine neue Runde. So war Daimler (4:DAIGn) im dritten Quartal von Sonderkosten für Rückrufe und Nachbesserungen bei Dieselautos gebremst worden. Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) aber verwies auf eine sehr starke Margenentwicklung des Auto- und Lastwagenbauers. Die Aktien büßten anfängliche Gewinne ein und verloren zuletzt 0,59 Prozent.
Die Belieferung von Restaurants und anderen Großabnehmern trieb den Lebensmittel-Handelskonzern Metro (0:B4B) zum Ende seines Geschäftsjahres an. Negative Wechselkurseffekte sowie weiter sinkende Umsätze bei der Supermarktkette Real jedoch hinterließen Bremsspuren. Für die Anteilsscheine ging es am MDax-Ende um fast 2 Prozent nach unten.
Die Papiere von Salzgitter (4:SZGG) hingegen verteuerten sich um gut 2 Prozent. Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) hatte ihre Verkaufsempfehlung für die Anteilsscheine einkassiert. Analyst Carsten Riek rechnet für die Stahlbranche mit einer nachhaltig steigenden Profitabilität.
Die Aktien der Software AG (4:SOWG) machten anfängliche Verluste von fast 6 Prozent wett und stiegen zuletzt um gut 3 Prozent. Gestützt wurde der Kurs des Software-Entwicklers von der Aussage des Finanzchefs, wonach sowohl das Cloud- als auch das Wartungsgeschäft extrem margenstark seien. Nach zunächst als schwach eingeschätzten Ergebnissen waren die Papiere anfangs unter Druck geraten.
Den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax (SDAX) hatte der Autovermieter Sixt (4:SIXG) mit einem Plus von gut 5 Prozent inne. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research sprach von einem "außerordentlich starken dritten Quartal".
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Vortag auf 0,24 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,15 Prozent auf 141,29 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) büßte 0,37 Prozent auf 161,52 Punkte ein. Der Euro kostete zuletzt 1,1817 US-Dollar. Der Dollar war damit 0,8462 Euro wert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1834 (Mittwoch: 1,1749) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8450 (0,8511) Euro gekostet.