FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den Aktien von Thyssenkrupp (ETR:TKAG) ist am Dienstag der jüngste Bodenbildungsversuch weiter gegangen. Nach der Vorlage von Quartalszahlen gewannen die Titel des Industrie- und Stahlkonzerns zuletzt rund 8 Prozent auf 3,67 Euro. Sie bewegen sich nun wieder auf dem Niveau von Ende Juli, haben seit Jahresbeginn aber noch immer mehr als 40 Prozent verloren.
Ein Händler lobte den ausgewiesenen freien Barmittelfluss, merkte aber an, dass dieser im neuen Geschäftsjahr 2024/25 deutlich negativ sein dürfte. So haben in der Sparte Marine Systems Kunden ihre Rechnungen früher gezahlt als erwartet, dies hat den Cashflow zuletzt begünstigt.
Analyst Dominic O'Kane von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) schrieb, die übertroffenen Erwartungen an den freien Barmittelfluss hätten mit einer höher als erwartet ausgefallenen Freisetzung von Betriebskapital zu tun. Er glaubt nicht, dass sich an den Schätzungen für 2025 viel ändern wird.
Bei der Thyssenkrupp-Tochter Nucera (ETR:NCH2) resultierte am Dienstag das starke Kursplus von zuletzt über 9 Prozent aus einem etwas besseren operativen Ergebnis für 2023/24 als vom Elektrolysespezialisten zunächst angenommen. Analyst Michele della Vigna von Goldman Sachs (NYSE:GS) hob seine Umsatzschätzung für das Geschäft mit alkalischer Wasserelektrolyse (AWE) für 2024 an.
An der eklatanten Kurschwäche von Thyssenkrupp Nucera seit dem Börsengang im Jahr 2023 ändert der hohe Tages-Zuwachs aber nichts. Die Papiere bleiben mit 8,85 Euro in ihrem seit Juli etablierten Korridor zwischen 8 und 10 Euro und haben 2024 mehr als die Hälfte verloren. Im Sommer 2023 hatten sie zeitweise mehr als 25 Euro gekostet.