ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch fester geschlossen. Nach einer verhaltenen ersten Sitzungshälfte zogen die Kurse stetig an. Doch im Fahrwasser einer leichteren Tendenz im Frühhandel an der Wall Street gab der SMI sein Tageshoch wieder aus der Hand. Der Markt setze die Konsolidierungsphase fort, sagten Händler. Noch sei ungewiss, ob er die im Mai gestartete Korrektur wirklich hinter sich habe. Derzeit sehe es danach aus, als ob sich der SMI noch auf Richtungssuche befinden würde. Zudem sei nach der starken Vorwoche die Luft momentan etwas entwichen, hieß es weiter.
Die Stimmung habe sich eingetrübt, meinte ein Händler. Schuld daran seien Vertreter der US-Notenbank Fed. Diese hätten Zweifel gesät, ob der Zinserhöhungszyklus bereits abgeschlossen sei oder nicht. Sie wiesen am Dienstag darauf hin, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht entschieden sei und daher eine weitere Zinserhöhung möglich bleibe. Ähnlich tönte es aus den Reihen der EZB. Die Marktteilnehmer warteten nun gespannt auf eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, denn davon erhoffen sie sich neue Hinweise zur Zinsentwicklung.
Der SMI schloss 0,23 Prozent fester auf 10 595,06 Punkten und damit klar unter dem Tageshoch von 10 645 Zählern. Der 30 Titel umfassende SLI legte um 0,22 Prozent auf 1666,60 Punkte zu und der breite SPI stieg um 0,20 Prozent auf 13 894,80 Einheiten. 22 der 30 Standardwerte beendeten den Handel zu höheren und acht zu tieferen Kursen.
Den stärksten Abschlag verbuchten Swiss Life (SIX:SLHN) (-5,9 Prozent). Grund dafür war ein von Analysten als ungenügend taxierter Zwischenbericht. Die Prämieneinnahmen hätten hohe Erwartungen verfehlt, hieß es. Daran war auch der starke Franken schuld. Die Zahlen seien gut, aber halt nicht gut genug, resümierte ein Händler.
Ebenfalls unter Druck standen die Aktien von Julius Bär (SIX:BAER) (-0,6 Prozent), die einen Großteil des Abschlags aber wettmachten. Bei dem Vermögensverwalter steht laut Händlern weiterhin die Frage im Raum, ob und wie stark die Bank beim taumelnden Immobilienunternehmen Signa finanziell engagiert ist. "Man würde sich über etwas mehr Transparenz schon freuen", sagte ein Händler. Zu den größeren Verlieren zählten außerdem Alcon (-0,7 Prozent), Nestlé (SIX:NESN) (-0,6 Prozent) und SGS (SIX:SGSN) (-0,4 Prozent).
Dagegen machten UBS (SIX:UBSG) (+0,3 Prozent) die anfänglichen Gewinnmitnahmen mehr als wett. Der Titel war am Vortag mit den Neunmonatszahlen stark gestiegen.
Stark unterwegs waren Aktien aus dem Life-Sciences-Sektor wie Straumann (SIX:STMN), Lonza (SIX:LONN) , Novartis (SIX:NOVN) , Roche (SIX:RO) , Sandoz (SIX:SDZ) und Sonova (SIX:SOON) mit einem Kursplus zwischen 1,6 und 0,4 Prozent. Aber auch der Asset Manager Partners Group (+1,3 Prozent), die Partizipationsscheine des Schokoladeproduzenten Lindt&Sprüngli (1,1 Prozent) und die Luxusgüterhersteller Swatch (SIX:UHR) (+102 Prozent) sowie Richemont (SIX:CFR) (+0,8 Prozent), deren Halbjahresbericht am Freitag veröffentlicht wird, zählten zu den Gewinnern.
Fester schlossen zudem VAT (SIX:VACN) (+1,1 Prozent). Dem Techtitel konnte damit die Ratingsenkung von UBS ("Neutral" von "Buy") nichts anhaben. Mit ABB (ST:ABB) , Holcim (SIX:HOLN) und SIG gewannen weitere Zykliker (NYSE:XLY) etwa ein Prozent.