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Als ETF-Investor den Markt schlagen: Solltest du das gerade jetzt versuchen?!

Veröffentlicht am 15.09.2020, 09:07
Als ETF-Investor den Markt schlagen: Solltest du das gerade jetzt versuchen?!

Als ETF-Investor den Markt zu schlagen klingt eigentlich unmöglich? Ist es vom reinen, passiven Ansatz her eigentlich auch. Grundsätzlich verfolgen gerade marktbreite, passive Anlagevehikel schließlich ihren Vergleichsindex und versuchen, ihn bestmöglich zu tracken. Abzüglich einer Gebühr werden die meisten ETFs daher immer irgendwo leicht ihrem Indexstern hinterherhinken.

Aber gibt es Möglichkeiten, den breiten Markt trotzdem zu schlagen? Ja, manchmal geht das beispielsweise durch einen Tracking Error. Oder auch durch einen anderen Ansatz als den marktbreiten. Neuerdings haben sich jedoch andere Möglichkeiten etabliert, mit denen das möglich ist: Sogenannte Smart Beta ETFs. Aber was steckt dahinter? Und sollten Foolishe Investoren auf solche Möglichkeiten setzen?

Markt schlagen mit Smart Beta ETFs Grundsätzlich ist die Idee hinter sogenannten Smart Beta ETFs eigentlich recht simpel: Auch diese Passivfonds bilden letztlich häufig den gesamten Markt ab. Allerdings handelt es sich dabei um Vehikel, die einen leicht anderen Ansatz verfolgen. Anstatt bloß auf die Indexgewichtung zu setzen, die häufig lediglich die Marktkapitalisierung (also den Börsenwert einzelner Unternehmen) widerspiegelt, gewichten Smart Beta ETFs nach anderen Kriterien.

Auch diese können wiederum sehr unterschiedlich sein: Mal ist es Value, mal Momentum, mal Wachstum, wenig Volatilität oder Qualität, was den Anlagestil des jeweiligen ETF prägen kann. Wobei auch hier die Frage ist: Wie werden diese Kriterien letztlich definiert? Das wiederum zeigt: Ganz so einfach ist ein solcher Ansatz nicht.

Gleichzeitig haben Smart Beta ETFs im Regelfall höhere Gebühren, was den Druck auf den Ansatz erhöht, den breiten Markt signifikanter zu schlagen, um einen Mehrwert für Investoren zu generieren. Außerdem, und auch das gilt es zu bedenken: Ein Ansatz kann einerseits zwar erfolgreich sein. Durch eine etwas andere Gewichtung oder durch Kriterien, die einfach nicht dazu geeignet sind, den Markt zu schlagen, kann man auch eine niedrigere Rendite langfristig einfahren. Wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten.

Mein größer Kritikpunkt: Der Aufwand Die Möglichkeit einer Underperformance ist daher ein gewichtiger Aspekt, den man berücksichtigen sollte. Allerdings ist das für mich noch nicht einmal der größte Kritikpunkt, der mit einem solchen Ansatz einhergeht. Nein, sondern für die meisten Investoren dürfte eher der Aufwand eine entscheidendere Rolle spielen.

Was wollen die meisten ETF-Investoren schließlich haben? Im Regelfall einen einfachen, kostengünstigen, wenig aufwendigen und marktbreiten Ansatz, der marktbreite Renditen erzielt. Und bei dem die Auswahl eines marktbreiten Produkts vergleichsweise einfach ist. Was erhalten Investoren, wenn sie auf Smart Beta ETFs setzen? Eine Auswahl, bei der man eigenständiger und tiefer analysieren muss, um die Spreu vom Weizen beim Ansatz zu trennen. Aus passiv wird dann doch vergleichsweise ziemlich viel aktiv.

Der Aufwand mag geringer sein, als sich selbst ein breites Aktienportfolio zusammenzustellen. In Anbetracht der fragwürdigen Aussicht auf Erfolg und des Mehraufwands könnte es für viele jedoch ratsam sein, einfach beim marktbreiten Querschnitt zu bleiben. Auch wenn das möglicherweise ein, zwei Prozentpunkte kosten kann. Oder eben auch nicht, wenn die andere Gewichtung in die Hose gehen sollte.

Einfach halten? Bleib beim marktbreiten Querschnitt! Wer es als Foolisher, passiver Investor daher wirklich, wirklich einfach halten möchte, der sollte besser bei der marktbreiten Variante in Reinkultur bleiben. Hier weiß man im Regelfall, was man erhält: Nämlich den Querschnitt des breiten Marktes in einer üblichen Gewichtung. Es kann Alternativen geben, die mehr Rendite versprechen. Diese als ETF-Investor zu identifizieren, wird dich im Regelfall jedoch zumindest Zeit kosten. Und wenn du Pech hast, vielleicht auch Rendite.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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