Von Gina Lee
Investing.com - Die asiatischen Aktienmärkte sind am Donnerstagmorgen gefallen. Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle in den USA und China sowie die geopolitischen Spannungen zwischen Peking und Delhi belasten die Stimmung der Anleger.
China meldete am Mittwoch 21 neue Fälle in Peking, womit sich die Gesamtzahl der Infektionen, die auf den Wochenendausbruch auf dem Xinfadi-Markt der Stadt zurückzuführen sind, auf über 150 erhöht. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, verschärften die Behörden die Schutzmaßnahmen. Dazu gehören die Schließung von Schulen, die Anhebung des Notfallstatus auf Stufe zwei und die Streichung von Flügen aus Peking.
In anderen Ländern stiegen die Krankenhauseinweisungen am Mittwoch wie in Texas sprunghaft auf 11% und Brasilien meldete mit 34.918 neuen Fällen einen Rekordanstieg.
Die weltweite Zahl der Fälle nähert sich laut Angaben der Johns Hopkins University schnell der Marke von 8,5 Millionen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es bislang weltweit 450.000 Todesfälle.
In Down Under fiel der ASX 200 bis 4:57 Uhr um 1,32%, nachdem die australische Statistikbehörde einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 7,1% bekannt gab. Volkswirte hatten mit 6,4% gerechnet. Es war der höchste Stand seit Oktober 2001.
Die Börse in Hongkong, der Hang Seng Index, fiel um 1,21%.
In China sank der Shanghai Composite um 0,36%, während der Shenzhen Component um 0,28% zulegte.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor 1,17% und Südkoreas Börse, der KOSPI, fiel um 0,58%.
Der Enthusiasmus der Anleger im Hinblick auf eine rasche Konjunkturerholung scheint langsam aber sicher nachzulassen, da die Lockerungen der Zentralbanken zwar für Liquidität sorgen, aber keinerlei Einfluss auf den Verlauf der Pandemie haben.
"Das Narrativ rund um den politischen Anreiz und bessere Wirtschaftsdaten verliert allmählich an Bedeutung", sagte Sameer Samana, Leiter der globalen Marktstrategie bei Wells Fargo (NYSE:WFC) Investment, im Gespräch mit Bloomberg.
Einige Investoren zeigten sich jedoch optimistisch, dass der Ausbruch in Peking schneller unter Kontrolle gebracht werden könnte als der in Wuhan Anfang des Jahres.
Tapas Strickland, Direktor für Wirtschaft bei der National Australia Bank (OTC:NABZY), sagte in einer Notiz, dass die chinesischen Behörden "aggressive Maßnahmen ergreifen" würden. Sie seien "zielgerichteter" als damals in der Stadt Wuhan.