von Robert Zach
Investing.com - Nachdem sich der S&P 500 von seinem Tief im Juni um 17 % erholt hat, warnen immer mehr Strategen vor einer baldigen Rückabwicklung der Erholungsgewinne.
Sowohl die technischen Parameter als auch die Positionierung der Investoren sind auf dem aktuellen Niveau weniger stark angeschlagen, was Raum für eine Umkehr bietet.
"Der Inflationsgipfel, ein gefühlter dovisher Kurswechsel der Fed und besser als befürchtet ausgefallene Unternehmensgewinne im zweiten Quartal sorgten zusammen mit sinkenden Renditen und einem schwächeren USD für eine kräftige Kurserholung am Aktienmarkt von überverkauften Niveaus. Die hawkishe Rhetorik namhafter Fed-Vertreter hat jedoch die Renditen und den Dollar im August wieder nach oben getrieben, ohne jedoch die Aktienrallye diesmal merklich zu bremsen", schrieb Barclays-Stratege Emmanuel Cau in einer Kundenmitteilung.
Der Stratege hält eine Umkehr des Trends in dieser Woche für durchaus möglich. Dabei verweist er auf die mit Spannung erwartete Rede des Vorsitzenden Powell und anderer hochrangiger Notenbanker auf der jährlichen Konferenz in Jackson Hole.
"Für die Zentralbanken ist es unserer Meinung nach noch viel zu früh, den Sieg im Kampf gegen die Inflation zu verkünden. Obwohl der sinkende Ölpreis das Desinflationsdenken bestärkt, zeigen die jüngsten VPI-Daten im Vereinigten Königreich und in der EU, dass es noch ein langer Weg ist, bis die Inflation auf breiter Basis umschlägt", fügte er hinzu.
In dieser Hinsicht wird Powells Rede in Jackson Hole diese Woche als "wichtiger Kursimpuls" angesehen.
"Entscheidend für den Aktienmarkt ist, ob Powell sich gegen die Aussicht auf einen Lockerungszyklus im Jahr 2023 wehrt und auf eine höhere Terminalrate hinwirkt, oder ob er sich Optionalität und Flexibilität bewahrt", so Cau in seinem Fazit.
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