Die BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktie scheint momentan einfach nicht in Topform zu sein. Auch wenn es in den vergangenen Tagen wieder ein wenig aufwärts mit dem Papier des Ludwigshafener Chemiekonzerns ging, sind die alten Hochs noch immer in weiter Ferne.
Erst vor rund einem Jahr notierte BASF deutlich höher. Vor etwas mehr als einem Jahr schien sogar eher die Marke von 100 Euro wieder in Griffweite zu sein. Ein Wert, von dem wir beim aktuellen Kursniveau von 63,96 Euro meilenweit entfernt sind.
Dennoch könnte die BASF-Aktie gegenwärtig durchaus günstig bewertet sein. Günstig vor allem, sofern der Chemiekonzern über kurz oder lang zu seiner alten Form zurückfindet. Ein interessanter Vergleich könnte hier möglicherweise einige interessante Sichtweisen eröffnen.
So günstig wäre die Aktie bei alter Stärke Wie fundamental preiswert die BASF-Aktie unterm Strich auch gegenwärtig bereits ist, darauf habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten einige Male hingewiesen. Ein paar Highlights an dieser Stelle: Bei einer Dividende in Höhe von 3,20 Euro je Anteilsschein beläuft sich die aktuelle Dividendenrendite auf rund 5,0 %.
Zudem wird die Aktie bei einem 2018er-Umsatz je Anteilsschein in Höhe von 68,24 Euro noch immer unter diesem Wert gehandelt. Bei einem 2018er-Gewinn je Anteilsschein von 5,12 Euro beläuft sich hier zudem das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis auf lediglich 12,5, was insgesamt durchaus preiswert sein dürfte.
Preiswert, wie gesagt, wenn wir uns an die Ergebnisse vergangener Tage zurückerinnern. Denn obwohl die Umsätze und die Dividenden eigentlich weitgehend konstant bis moderat wachsend geblieben sind, musste BASF insbesondere bei den Ergebnissen und den Gewinnen ordentlich Federn lassen.
Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Gewinn je Aktie nämlich noch 6,62 Euro, und wenn der Ludwigshafener Chemieriese über kurz oder lang wieder zu dieser alten Stärke zurückfindet, würde sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis hier lediglich auf einen Wert in Höhe von rund 9,6 belaufen. Definitiv günstig, wenn du mich fragst.
Wie BASF zu dieser alten Stärke wieder zurückfinden könnte Bleibt natürlich zum Abschluss noch die spannende Frage, wie der Chemiekonzern denn überhaupt wieder zu dieser alten Stärke zurückfinden könnte. Eine durchaus verzwickte Frage, deren Antwort möglicherweise nicht alle Investoren zufriedenstellen wird.
Einerseits gibt es hier selbstverständlich gewisse Faktoren, die das Management selbst in der Hand hat. So wird derzeit beispielsweise versucht, mithilfe von personellen Veränderungen ein wenig einzusparen. Mittel, natürlich, die sich über kurz oder lang ergebniswirksam bemerkbar machen können. Auch wenn zu Beginn ein Personalabbau ebenfalls ein wenig kosten könnte.
Langfristig scheint der Erfolg von BASF allerdings vornehmlich von externen Faktoren abzuhängen. Eine generell sich abkühlende konjunkturelle Lage hat hier in den vergangenen Quartalen zu einigen Prognoseanpassungen geführt. Eine Entwicklung, die zusätzlich noch vom eskalierenden Handelskonflikt zwischen China und den USA befeuert worden ist. Auch das könnte daher zunächst eine weitere Wachstumsbremse bleiben.
Kann BASF jemals zu alter Stärke zurückfinden? Die spannende Frage dürfte daher für viele sein, ob BASF jemals wieder zu dieser alten Topform zurückfinden kann. Auch wenn ich natürlich nicht mit absoluter Sicherheit in die Zukunft sehen kann, dürften die langfristigen Aussichten hierfür gar nicht mal so schlecht stehen.
Denn selbst wenn es derzeit nicht danach aussieht, ist die Konjunktur natürlich etwas Zyklisches, das immer mal auf und ab geht. Heißt, nach einem eventuellen Abschwung wird der Wind irgendwann auch wieder in eine bessere Richtung drehen.
Zudem dürften auch handelspolitische Konflikte nicht ewig währen und im Zuge einer Einigung könnten sich die Aussichten wieder ein wenig verbessern. Die große Unbekannte in all diesen Szenarien dürfte daher eher das Wann als das Ob sein. Wobei auch das Wann natürlich auf sich warten lassen kann.
Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019