Investing.com - In den vergangenen Monaten jagten die US-Aktienmärkte immer wieder neuen Rekordmarken hinterher. Das Teile der Wirtschaft gleichzeitig am Boden liegen, schien kaum jemanden zu stören. Die Konjunktur-Milliarden flossen mit einem schier unerschöpflichen Optimismus an eine rosige Zukunft in die unterschiedlichsten Wertpapiere.
Aber diese Phase der überdurchschnittlichen Entwicklung von Kursen scheint auf dem Höhepunkt angekommen zu sein. Dunkle Wolken ziehen am Horizont auf, denn Präsident Biden ist gewillt seine Wahlversprechen umzusetzen. Immer wieder fragten sich die Händler, wie er all seine Pläne finanzieren will – rein mit Schulden?
Die drohende Erhöhung der Körperschaftssteuer für Unternehmen ist ja bereits ein alter Hut, aber nun will Biden auch den Investoren an den Kragen. Das neue Sorgenkind der Märkte heißt Kapitalertragsteuer. Also die Steuer die auf langfristige Kapitalgewinne am Aktienmarkt anfällt.
Aktuell liegt der Spitzensteuersatz, einschließlich der Kapitalertragsteuer bei lediglich 23,8%. Gelingt es Biden seine Vorstellungen ohne Abstriche umzusetzen, was unwahrscheinlich ist, dann sprechen wir schon bald von 43,4% Spitzensteuersatz.
Sollte sich das auch nur Ansatzweise bewahrheiten, dann dürfte es in den darauffolgenden Jahren dazu kommen, dass der Aktienmarkt der Wirtschaft hinterherläuft und nicht mehr wie bisher vorneweg rennt. Ein nicht unwesentlicher Teil des Kapitals, welches sonst an den Finanzmärkten für Liquidität und steigende Kurse sorgen würde, fließt dann in den Staatshaushalt und die ehrgeizigen Programme der Biden Regierung.
Der S&P 500 reagierte auf diese oberflächlich betrachtete Hiobsbotschaft nur mit einem kleinen Schluckauf. Letztendlich ist es der Kongress der entscheidet was passiert, da kann der Wunschzettel des Präsidenten auch noch so lang sein. Und angesichts der verschwindend geringen Mehrheit der Demokraten, wird dieses Vorhaben in seiner jetzigen Form nicht umzusetzen sein.
Der S&P 500 hat ein Problem, aber die Kapitalertragsteuer ist es nicht – sein Problem sind die überzogenen Bewertungen, aber das ist ein anderes Thema…
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