Die Mitarbeiter von Boeing Co . (NYSE:BA) fordern nachdrücklich die Wiedereinführung ihrer traditionellen Betriebsrenten, die das Unternehmen vor einem Jahrzehnt durch alternative Altersvorsorgemodelle ersetzt hatte. Diese Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Bedenken laut werden, dass eine solche Änderung die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation von Boeing weiter belasten könnte.
Der Luftfahrtriese hatte damals den Wechsel von leistungsorientierten Pensionsplänen, bei denen die finanzielle Verpflichtung hauptsächlich beim Arbeitgeber liegt, zu beitragsorientierten Plänen vollzogen. Diese Umstellung verlagerte einen Großteil der Verantwortung auf die Arbeitnehmer. Die neuen beitragsorientierten Pläne, wie beispielsweise 401(k)s, erfordern Einzahlungen sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer, garantieren jedoch kein festes Einkommen im Ruhestand.
Jon Holden, Verhandlungsführer für die 33.000 streikenden Boeing-Mitarbeiter, signalisierte auf einer Pressekonferenz am 24.10.2023 Offenheit für die Prüfung alternativer leistungsorientierter Optionen. Boeing zeigt sich jedoch zurückhaltend, zur vorherigen Rentenstruktur zurückzukehren, und betont die Notwendigkeit, langfristige Pensionsverpflichtungen unter Kontrolle zu halten.
Kelly Ortberg, der neue CEO von Boeing, steht vor der Herausforderung, den Streik zügig beizulegen, ohne dabei nicht tragfähige Zugeständnisse zu machen. Die Situation erinnert an die jüngsten Streiks der United Auto Workers (UAW) gegen die großen Autohersteller General Motors (NYSE:NYSE:GM), Ford (NYSE:NYSE:F) und Stellantis (NYSE:STLA), bei denen die UAW erhebliche Erhöhungen der Arbeitgeberbeiträge zu 401(k)-Plänen durchsetzen konnte.
Craig Copeland, Direktor für Vermögensvorsorgeforschung am Employee Benefit Research Institute, hob hervor, dass die UAW Arbeitgeberbeiträge ohne verpflichtende Arbeitnehmerbeiträge erreichen konnte - ein bemerkenswerter Erfolg für die Gewerkschaft.
In den vergangenen drei Jahrzehnten vollzog sich ein signifikanter Wandel von leistungsorientierten zu beitragsorientierten Plänen. Laut dem Center for Retirement Research am Boston College waren 2022 nur noch 18% der Arbeitnehmer ausschließlich in leistungsorientierten Plänen - ein drastischer Rückgang von 62% im Jahr 1983.
Boeing stellte seine leistungsorientierten Pensionspläne 2014 ein, zeitgleich mit einem Vertrag zur Herstellung des 777X-Flugzeugs in Washington. Ziel war es, das Wachstum pensionsbezogener Verbindlichkeiten einzudämmen. Das Unternehmen bekräftigte Anfang September, dass eine Wiederaufnahme des alten Pensionsplans derzeit keine Option sei.
Die finanzielle Lage des Unternehmens war in den ersten drei Quartalen 2023 durch einen erheblichen Mittelabfluss gekennzeichnet. Zudem besteht das Risiko einer Herabstufung des Kreditratings auf Ramschniveau. Die Aufnahme von Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Plänen in die Bilanz könnte laut Copeland die Rentabilität und Kreditwürdigkeit des Unternehmens nachhaltig beeinflussen.
Trotz dieser Herausforderungen haben Gewerkschaften wie die UAW und die International Longshoremen's Association kürzlich versucht, die Rückkehr zu leistungsorientierten Plänen auszuhandeln. John Logan, Arbeitsmarktprofessor an der San Francisco State University, merkte an, dass diese Bemühungen zwar bisher nicht erfolgreich waren, aber in zukünftigen Tarifverhandlungen wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen werden.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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