Von Geoffrey Smith
Die Erholung des Dollars nach der gestrigen Fed-Sitzung gerät ins Stocken, da auch andere Zentralbanken auf der ganzen Welt in Wartestellung bleiben. Präsident Trump übt Druck auf die Republikaner im Senat aus, damit sie für einen stärkeren Konjunkturimpuls stimmen; die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und Wohnungsbau werden Licht auf die in letzter Zeit schwächeren und stärkeren Teile der US-Wirtschaft werfen, und die OPEC+-Minister treffen sich, um ihre Vereinbarung zur Produktionseinschränkung zu überprüfen. Folgendes sollten Sie am Donnerstag, dem 17. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Dollar-Erholung gerät ins Stocken
Als Reaktion auf die Untätigkeit der Federal Reserve verzeichnete der Dollar am Mittwoch zunächst Gewinne, die er nun größtenteils wieder abgab. Die Investoren sind sich scheinbar einig, dass eine höhere Inflation für den Dollar langfristig negativ ist.
Der Dollar war gestiegen und Risikoanlagen verzeichneten Verluste, nachdem die Fed keinen Hinweis darauf gegeben hatte, wann sie ihre monatlichen Anleihekäufe erhöht, um die Wirtschaft weiter zu unterstützen. Aber sie signalisierte, dass die US-Zinsen bis 2023 nahe Null bleiben werden.
Bis 12.30 Uhr lag der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber sechs Währungen der Industrieländer abbildet, wieder bei 93,240 und damit 0,3% unter seinem Tageshoch.
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2. Trump will mehr Stimulus
Präsident Donald Trump drängte die Republikanische Partei dazu, mehr fiskalische Impulse zu verabschieden, damit die Sackgasse auf dem Capitol Hill endlich beendet und die Wirtschaft unterstützt werden kann.
Trump drängte die republikanischen Senatoren dazu, sich für einen größere Stimulus zu entscheiden, ähnlich der Größenordnung der Demokraten. Deren Vorschlag sieht ein Kompromiss-Hilfspaket im Wert von rund 1,5 Billionen Dollar vor. Bislang ist der Senat nur bereit lediglich 650 Milliarden Dollar an zusätzlichen Ausgaben zur Unterstützung der Wirtschaft bis zum Herbst zu genehmigen. Der Vorschlag des Weißen Hauses umfasst ein Paket im Wert von 1,1 Billionen Dollar.
Auf seiner Pressekonferenz hatte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Mittwoch erneut die Notwendigkeit betont, dass die Finanzpolitik die Einkommenslücke schließen müsse, die durch die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung entstanden ist.
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3. Wall Street baut Verluste nach Fed-Sitzung aus
Die US-Aktienmärkte dürften ihre Verluste am Mittwoch weiter ausbauen, nachdem die Federal Reserve es versäumt hatte, weitere Konjunkturimpulse in Aussicht zu stellen. Auch ein möglicher größerer fiskalischer Stimulus, den Trump via Twitter angekündigt hat, sorgt bislang für keine Kurserholung an der Wall Street.
Der Dow 30 Future verliert 254 Punkte oder 0,9%, während der S&P 500 Future 1,1% tiefer steht. Der NASDAQ Future fällt um 1,0%.
Bei den Einzelaktien werden am Donnerstag erneut Snowflake Inc (NYSE:SNOW) im Fokus stehen, deren Papiere sich gestern beim IPO mehr als verdoppelten. Auch Oracle (NYSE:ORCL) dürfte in den Vordergrund rücken. Berichten zufolge überzeugt das Abkommen mit TikTok in den USA einige der US-Vertreter, die die Aspekte der nationalen Sicherheit überprüfen, nicht.
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4. Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und Immobiliendaten im Fokus
Die wöchentlichen Daten zu den Arbeitslosenanträgen werden um 14.30 Uhr veröffentlicht, zeitgleich mit den Augustdaten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen in den USA.
Es wird erwartet, dass sich der quälend langsame Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche auf 850.000 fortgesetzt hat.
Die Folgeanträge auf Arbeitslosenhilfe dürften deutlicher auf einen neuen postpandemischen Tiefststand von 13,00 Millionen fallen, obwohl es - wie immer - nützlich sein wird, einen Blick auf die Gesamtzahl derer zu werfen, die im Rahmen aller arbeitslosenbezogenen Programme Anträge stellen. Diese verharrte bei der Veröffentlichung in der vergangenen Woche bei über 29 Millionen.
Die Zahlen aus dem Immobilienmarkt dürften dagegen deutlich stärker ausfallen: die Wohnungsbeginne} werden voraussichtlich nur geringfügig von den 1,496 Millionen Einheiten im letzten Monat zurückgehen, während die Baugenehmigungen zum ersten Mal seit Februar über 1,5 Millionen liegen dürften.
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5. Ölpreis stabil über 40 Dollar - Augen auf OPEC+ gerichtet
Die Rohölpreise erholten sich über die Marke von 40 Dollar je Barrel zurück. Grund dafür war ein überraschend starker Abbau der Rohöllagerbestände der USA sowie Anzeichen für mehr Produktionsdisziplin seitens der wichtigsten OPEC-Mitglieder.
Der US-Ölpreis WTI stieg um 0,1% auf 40,12 Dollar je Barrel, während Nordseeöl Brent ebenfalls um 0,1% auf 42,27 Dollar je Barrel kletterte.
Die so genannte OPEC+ wird später ein Ministertreffen abhalten, um die Pläne der Gruppe zur schrittweisen Erhöhung der Produktion zu überprüfen. Die Pläne wurden in dieser Woche durch zwei düstere Prognosen der OPEC selbst und der Internationalen Energieagentur zur weltweiten Nachfrage in Frage gestellt.
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