Investing.com - Bei den größten chinesischen Immobilienwerten kam es am Donnerstag zu einem kräftigen Kursausschlag nach oben, nicht zuletzt aufgrund der stärkeren Unterstützung des Sektors durch die chinesische Führung. Damit konnte sich der chinesische Immobiliensektor dem breiteren Rückgang auf dem Inlandsmarkt entziehen.
In der chinesischen Tech-Metropole Shenzhen haben die Behörden die Anzahlung für Käufer von Zweitwohnungen gesenkt. Dahinter dürfte die Hoffnung auf steigende Immobilienverkäufe inmitten einer stark rückläufigen Zahl von Käufern stehen. Shenzhen ist bereits die zweite chinesische Großstadt, die einen solchen Schritt unternimmt, nachdem Guangzhou Anfang des Jahres eine ähnliche Senkung vorgenommen hatte.
Überraschend kommt der Schritt der Behörden allerdings nicht, denn die Zentralregierung in Peking bereitet derzeit eine Whitelist mit 50 lokalen Bauträgern vor, die Zugang zu einer schnelleren Finanzierung durch chinesische Banken erhalten sollen.
Spekulationen über die Whitelist hatten in dieser Woche zu starken Kursgewinnen bei chinesischen Immobilienaktien geführt, die sich heute fortsetzten. Die in Hongkong notierten Aktien von Longfor Properties Co Ltd (HK:0960), Country Garden Services Holdings Co Ltd (HK:6098), Sunac China Holdings Ltd (HK:1918) und China Resources Land Ltd (HK:1109) stiegen zwischen 1,5% und 8,2%.
Der in Shenzhen notierte Immobilienkonzern China Vanke Co (SZ:000002) legte um 3,7 % zu, während Gemdale Corp (SS:600383) um 6,5 % stieg. Auch die Titel der angeschlagenen Bauunternehmen Country Garden Holdings Company Ltd (HK:2007) und China Evergrande Group (HK:3333) legten in Hongkong um 15,3 % bzw. 7,6 % zu.
Damit setzte sich der Immobiliensektor klar an die Spitze der Tagesgewinner und zog den Shanghai Shenzhen CSI 300 mit einem Plus von 0,2 % in die Gewinnzone. Für den Hang Seng in Hongkong reichte es dagegen nicht für die Gewinnzone. Er verlor 0,3 %.
Viele Investoren begrüßen die staatliche Unterstützung des chinesischen Immobilienmarktes, der in den letzten drei Jahren mit stark rückläufigen Umsätzen und Preisen zu kämpfen hatte.
In der Folge kam es zu einer weit verbreiteten Liquiditätskrise, die zu Zahlungsausfällen bei mehreren namhaften Immobilienentwicklern, insbesondere Country Garden und Evergrande, führte. Zwischenzeitlich haben sogar die chinesischen Behörden Ermittlungen gegen die beiden Unternehmen aufgenommen.
Peking hatte Anfang des Jahres die Kapitalkontrollen für den Immobiliensektor gelockert und den Bauträgern die Möglichkeit gegeben, sich durch die Ausgabe neuer Aktien Kapital zu beschaffen. Doch die Investoren blieben vorsichtig, zumal auch andere Bereiche der chinesischen Wirtschaft unter Druck gerieten.
Angesichts der bereits hohen Staatsverschuldung hielten sich die chinesischen Behörden auch mit fiskalischen Impulsen für den Immobiliensektor zurück.
Der Immobilienmarkt macht mindestens ein Viertel der chinesischen Wirtschaft aus und war in den letzten drei Jahren einer der wichtigsten Wachstumsfaktoren.
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