Investing.com - Die Börse für Kryptowährungen Coinbase (NASDAQ:COIN) hat am Mittwoch in New York ihr Börsendebüt gegeben. Mit 381 Dollar, was einer Bewertung der Plattform von insgesamt rund 100 Milliarden Dollar entspricht, lag der erste Kurs dabei bereits mehr als 50 über dem Vortag festgelegten Referenzkurs von 250 Dollar pro Aktie. Unmittelbar nach Börsenbeginn kletterte der Börsenneuling anschließend bis auf 425 Dollar, was einem Plus von gut 70 Prozent entspricht.
Da sich Coinbase für ein Direktlisting statt einen klassischen Börsengang (IPO) entschieden hatte, hatte die Nasdaq den Preis für den Börsenstart festgesetzt.
Bei einem Direktlisting werden keine neuen Aktien ausgegeben, sondern lediglich bestehende Papiere aus dem Besitz früherer Investoren zum Kauf angeboten.
Coinbase wurde 2012 gegründet und stellt die größte Kryptowährungsbörse in den USA dar. Aufgrund des Höhenflugs des Bitcoins und anderer Kryptowährungen verzeichnete das Unternehmen in diesem Jahr einen enormen Umsatzanstieg. Coinbase meldete einen geschätzten Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2021 - neunmal mehr als im Vorjahreszeitraum -, während sich der Gewinn auf 730 Millionen bis 800 Millionen Dollar vergrößerte. Eigenen Angaben zufolge nutzen mehr als 43 Millionen Menschen in über 100 Ländern die Krypto-Plattform.
Der Coinbase-Börsengang kommt zu einer Zeit, in der die Preise für Bitcoin, Ether, XRP und anderen digitale Währungen in den letzten Monaten aus Furcht vor einem rapiden Inflationsanstieg und dem Einstieg klassischer Unternehmen wie PayPal (NASDAQ:PYPL), Tesla (NASDAQ:TSLA) und Square (NYSE:SQ) in das Krypto-Universum in die Höhe geschnellt sind. Bitcoin erreichte am Mittwoch mit mehr als 64.000 Dollar ein neues Rekordhoch und hat sich seit Jahresbeginn im Wert mehr als verdoppelt.
Das Börsendebüt von Coinbase stellt "möglicherweise einen Wendepunkt für die Krypto-Industrie dar und wird etwas sein, worauf sich die Wall Street sehr stark fokussieren wird, um den Appetit der Investoren zu messen", zitierte CNBC Dan Ives, ein Tech-Analyst bei Wedbush Securities.
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