Düsseldorf, 05. Mai (Reuters) - Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf BEIG.DE bekommt die Folgen der Corona-Krise zu spüren. Der Konzernumsatz schrumpfte im ersten Quartal organisch um 3,6 Prozent, vor allem das Klebstoffgeschäft rund um Tesa verbuchte deutliche Rückgänge, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Regional musste Beiersdorf in Europa Federn lassen, hier sanken die Erlöse in Frankreich, Italien und Spanien. Die Länder hatten früh mit Ausgangssperren auf die Pandemie reagiert. Ein Lichtblick für die Hamburger war dagegen das Hautpflege-Geschäft rund um die Marken Eucerin und Aquaphor - hier kletterten die Umsätze um 11,5 Prozent. "Beiersdorfs Fundamente sind stark genug, um diese beispiellose Krise zu meistern", betonte Vorstandschef Stefan De Loecker. Er will weiter investieren.
Der Hersteller von Tesa-Klebeprodukten und Nivea-Kosmetik hatte wegen der Corona-Krise bereits seine Prognose für 2020 zurückgezogen. Die Ziele würden "voraussichtlich nicht erreicht und daher nicht länger aufrechterhalten", bekräftigte Beiersdorf. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht hinreichend abzuschätzen.
Auch Konkurrent Henkel (DE:HNKG_p) ächzt unter den Folgen der Pandemie. Die Düsseldorfer hatten sich Anfang April ebenfalls von ihrer Prognose verabschiedet. Für das erste Quartal erwartet Henkel einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent. Beide Konzerne leiden im Klebstoff-Geschäft unter der Schwäche wichtiger Abnehmer-Branchen wie der Auto- oder Elektroindustrie. Aber auch etwa das Frisör-Geschäft mit Haarpflege-Produkten schwächelt angesichts der behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Pandemie. Bei Beiersdorf kam auch das in der Vergangenheit rasant wachsende Geschäft mit den Luxus-Kosmetikprodukten von La Prairie unter Druck. Die Verbraucher greifen häufig in Läden auf Flughäfen zu den Produkten - doch der internationale Reiseverkehr ist in der Corona-Krise eingebrochen.